Politik ist eine viel zu ernste Sache, als dass man sie allein den Männern überlassen könnte. (Käte Strobel)
Wir Frauen brauchen auch heute noch viel Mut und Zuversicht, um einen Schritt ins Rampenlicht der Politik zu wagen. Selbst auf der Ebene der Kommunalpolitik lassen wir bereitwillig die Männer vor….
Die aktuellen Zahlen sprechen für sich: im deutschen Bundestag beträgt der Frauen-Anteil 35 %, im Landtag 29% ‚im Kreistag des Bodenseekreises ganze 20%. Und die schrumpfen dann im Regionalverband, einem wirklich mächtigen regionalen Gremium, das unsere Flächen überplant, auf geradezu lächerliche 13 %. Sieht so Gleichberechtigung in Deutschland aus?
Ein kleiner Rückblick: Nur vier Frauen gehörten zum Parlamentarischen Rat, der ab 1948 das deutsche Grundgesetz erarbeite. Umso wichtiger war das Engagement der Frauen, die einen historischen Satz in das am 23. Mai 1949 verkündete Grundgesetz brachten:
„Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“
Allerdings mussten sie für ihr Anliegen hart kämpfen. Die vier saßen nämlich zwischen 61 Männern, denen andere Themen relevanter erschienen. Auf sogenannte Frauenthemen reagierten sie dem Protokoll zufolge gern mit „Heiterkeit“.
Zurück zum Jahr 2024: Wir Frauen sind in der Überzahl mit 51%, aber bei uns wird von Männern geplant – für Männer und Frauen.
Dabei haben wir Frauen doch ganz andere Ideen, Interessen und Bedürfnisse, die in so einer Kultur ganz einfach hinten runterfallen. Wir denken anders: Nachhaltigkeit und Fürsorge sind Dinge, um die sich das weibliche Denken rankt. Und genau daran fehlt es doch in unserem Alltag!
Wir wollen ein Miteinander beim Planen und Umsetzen. Wir wollen nicht nur für heute und morgen planen. Nein, wir wollen, dass auch unsere Kinder und Enkel eine Chance auf ein gutes Leben bekommen. Und das hört nicht bei Kindergartenplätzen und Schulabschlüssen auf – wie sollen denn die nächsten Generationen mit der immer drängenderen Klimakrise klarkommen? Die Biodiversitätskrise verlangt mehr Aufmerksamkeit: Wie können wir dem ungebremsten Artensterben Einhalt gebieten, das sich zu einer Bedrohung unserer Ernährung zuspitzt? Wie sollen die Alten im Angesicht der Demographie-Krise gepflegt werden, wenn der Arbeitskräftemangel doch immer dramatischer wird? Auch da stehen wir erst am Anfang.
Wir beschäftigen uns mit diesen Themen und wir sind stolz auf unsere Frauen-reiche Liste.
Vor ein paar Wochen gab es ein über-fraktionelles Frauenfrühstück, bei dem alle Anwesenden der Meinung waren: Das muss es öfters geben.
Und genau deshalb setzen wir an mit einer Filmvorführung beim Backhaus in Neufrach ein Zeichen.
Am 23.5.24 zeigen wir um 20 Uhr den Film: „Die Unbeugsamen“
Eine zugleich ernste wie auch lustige, lehrreiche und amüsante Geschichte von den ersten Frauen im Bonner Politikgeschehen