Die Klimainitiative besucht die Grünen – Spannende Diskussion
Eine Abordnung der Klimainitiative „IniKlimaTT“ besuchte den Ortsverband der Grünen um über den Klimaschutz in Tettnang zu diskutieren.
Die Gruppe stellte zu Beginn klar, dass die Gesamtstadt Tettnang ihren Beitrag zur Erreichung des Klimaziels, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, jetzt leisten müsse. Dazu müsse es in allen Sektoren deutlich mehr konkrete Ziele und Maßnahmen zur massiven Reduzierung der CO2-Emissionen (Treibhausgase) geben. Sie sähen dabei die Stadtverwaltung und den Gemeinderat in der Pflicht, hierfür die entscheidenden Weichen zu stellen und den Transformations-Prozess in und für Tettnang, auf der Grundlage des aktuellen „Klima- und energiepolitischen Leitbild“ vom Oktober 2022 zu führen.
Der Hintergrund und die Ziele seien klar, da waren sich alle einig. Die Frage wie der Weg zum Ziel aussehen sollte war nicht so eindeutig. Egal von welchem aktuellenjährlichen Emissions-Wert man zwischen 25.000 t und 180.000 t ausgehe, eine Reduktion von jährlich mind. 1.500 t müsste es schon sein um bis 2040 CO2-neutral zu sein. Sollte die Stadt in großem Stil PV-Anlagen auf kommunale Dächer bauen, so sei der 1. Schritt getan. Dieser bringe aber nur eine Reduktion von ca. 600 t pro Jahr, so die IniKlimaTT.
Deshalb brauche es so schnell wie möglich auch das Nahwärmenetz. Auch weitere flankierende Maßnahmen wie z.B. die aktuelle Heizzentrale des Campus auf eine mobile Pelletheizung umzustellen seien notwendig. Um dem Ziel aber nahe zu kommen müssten sehr viel mehr PV-Anlagen gebaut werden. Auf Parkplätzen aber auch Agri-PV in der Landwirtschaft. Der Vorschlag der IniKlimaTT war, dass die Kommune bis Mitte kommenden Jahres ein Klimaschutzkonzept für die Gesamtgemarkung Tettnang, u.a. mit CO2-Bilanzierung, sowie Beschreibung des Absenkungspfades und Maßnahmenabschätzung aufstellen müsse. Dies sei eine wichtige und zentrale Voraussetzung für eine strategische und fortlaufende Steuerung der Klimaschutz-Maßnahmen und Absenkung der CO2-Emissionen!
Unterschiedliche Vorstellungen gab es bei der Frage was die Bevölkerung selbst zur CO2-Reduktion beitragen könnten. Klar sei Rad oder ÖPNV statt Auto benutzen. Aber wieviel bringe denn jeder eingesparte km? Das Meiste CO2 wird im Gebäude-Sektor produziert. Da sei es schwieriger, so die Diskussion, für Menschen die in Miete wohnen einen Beitrag zur CO2-Reduktion zu leisten. Sie könnten nicht einfach das Haus isolieren oder die Heizung umstellen.
Das „magische Dreieck“ von Wasser-Wind-Kies im Altdorfer Wald war ein weiteres Thema an dem Abend. Da passe es sehr gut, dass die Klimainitiative dabei war.
Im Altdorfer Wald gebe es genau dieses magische Dreieck. Es beinhalte einen wichtigen Teil der Wasserversorgung von Tettnang.
Aber auch wichtige Ressourcen wie Kies und zusätzlich seien dort 39 Standorte für Windenergieanlagen ausgewiesen, so Johannes Übelhör, Mitglied im Regionalverband, und Kajo Aicher die in das Thema einführten. Was sei notwendig und was schützenswert, so die Frage in die Runde. Fazit: Der wichtigste Schutz gelte dem Wasser. Für den Bau von Windkraftanlagen gebe es weitreichende und ausreichende Bestimmungen die es penibel einzuhalten gelte, um die Umwelt zu schützen. Dann sei die Aufstellung auch in Wasserschutzgebieten möglich. Vom Kiesabbau gingen vermutlich die größten Gefahren, durch Verdichtung und Reduktion der Schutzschicht, für das Wasser aus. Es entwickelte sich eine lebhafte Diskussion und die Absicht weiterhin gemeinsam an diesen, auch für Tettnang, wichtigen Themen weiter zu arbeiten.