Salem und der European Energy Award

Die ers­ten Seiten im letz­ten Salem aktu­ell waren dem GOL Antrag ” European Energy Awards”  gewid­met:  Nachhaltig-vor­aus­schau­end ‑zukunfts­wei­send.

Sehr erfreu­lich für uns war der  Abschnitt „die Stimmen aus den Fraktionen“, wel­che  in bis­her unge­wohn­ter Weise Teil-Statements der ein­zel­nen Gemeinderäte wiedergaben.

Die Teilnahme am EEA war uns ein Herzensanliegen, denn auch wenn der Klimaschutz durch Corona im Bewusstsein ver­drängt wur­de, so läuft uns die Zeit davon. Jeder hat die Auswirkungen in den letz­ten Jahren gespürt: mehr Hitze und mehr Trockenheit. Der Grundwasserspiegel sinkt, ins­be­son­de­re die Wälder lei­den, die öko­lo­gi­sche Artenvielfalt schwindet.

Und wir ste­hen erst am Anfang die­ser rasan­ten Entwicklung.

Wollen wir dem ent­ge­gen­wir­ken, müs­sen wir nicht nur CO2 ein­spa­ren, son­dern die abso­lu­ten CO2 Emissionen sen­ken. Momentan habe wir laut Energiebericht 2018 die selbst­ge­steck­ten Ziele im Bodenseekreis noch nicht erreicht, Wirtschaftswachstum und die Zunahme des Individualverkehrs fres­sen Einsparungen an ande­rer Stelle wie­der auf.

Das bedeu­tet, wir müs­sen schnel­ler und bes­ser wer­den, um effek­tiv etwas zu errei­chen. Hier sehen wir die  gro­ße Chance im eea durch eine fach­lich ver­sier­te Begleitung. Und wir brau­chen Fakten.

Königsfeld im Schwarzwald, eine Stadt mit halb so vie­len Einwohnern wie Salem, erstellt bereits seit 1997 jähr­lich umfas­sen­de und pro­fes­sio­nell beglei­te­te Energieberichte.

Die Verwaltung hat­te uns  2018 einen Energiebericht (2014 bis 2017) zur Verfügung gestellt.  Darin waren  die Daten  der Straßenbeleuchtung, von 3 Grundschulen und 3  Dorfgemeinschaftshäusern dar­ge­stellt wor­den. (Förderschule mit Turnhalle in Stefansfeld, Grundschule mit DGH in Mimmenhausen, DGH Neufrach, Grundschule und DGH Beuren , Straßenbeleuchtung).

Es war lei­der bei einem ein­ma­li­gen Bericht geblie­ben, der auch nur einen Teil der gemein­de­ei­ge­nen Gebäude umfass­te. Inzwischen haben wir 2020 und das größ­te Objekt ist dazu gekom­men: das Rathaus.

Es wird höchs­te Zeit, dass wir ein umfas­sen­des Update erhal­ten,  das uns mit den not­wen­di­gen Fakten ver­sorgt. Wir sind gespannt darauf.

Die Gemeinde hat eine Vorbildfunktion zu erfül­len und soll im Bestfall den Bürgern auf­zei­gen, wel­che Möglichkeiten es gibt.  Unsere Nachbargemeinde Frickingen macht es uns vor. In Zusammenarbeit mit der Energieagentur Ravensburg hat sie ein Quartierskonzept ent­wi­ckelt und betreibt seit Jahren eine umfas­sen­de Solarwirtschaft. 

Selbst in unse­ren neu­en Baugebieten sind wir noch weit davon  ent­fernt.  Eine Erschließung unse­rer Neubaugebiete über Quartierskonzepte hät­te Energieeinsparpotentiale früh­zei­tig ermit­teln können.

Das Blockheizkraftwerk in der neu­en Mitte war  ein Schritt in die rich­ti­ge Richtung, doch der ent­schei­den­de Faktor bleibt: es wird mit Erdgas betrie­ben, einem fos­si­len Rohstoff. Die Verbrennung vor Ort mag sau­ber sein, die Förderung und der Transport des Rohstoffes Erdgas ist es nicht – wes­halb die­se Technologie auch  all­ge­mein als “Übergangstechnologie” bezeich­net wird.

Sinnvoller wäre es gewe­sen auf erneu­er­ba­re Energie zu setzten.

An Beispielen wie Königsfeld und Frickingen  möch­ten wir uns ori­en­tie­ren, weil wir wirk­lich gut wer­den wollen.

Und als finan­zi­el­len Anreiz gewährt das BW Umweltministerium den Teilnehmern am EEA einen Zuschuss von 10.000 Euro und sowie einen höhe­ren Fördersatz für inves­ti­ve Maßnahmen.

Unsere Meinung:  Es  ist noch viel Luft nach oben gege­ben und hier liegt eine Chance für Salem!

Petra Karg