Der vorgenannte heutige Presseartikel (anklicken) zeigt im Video und in der Beschreibung wieder mal, dass ein weiteres gewaltiges Bauvorhaben das Seeufer verändern wird – wenn, ja wenn der Regionalverband den Regionalen Grünzug aufhebt. Die Gemeideräte wurden schon mal auf Kurs gebracht – ein Strickmuster, das Kressbronn schon seit Jahren erlebt – und ein Konzept vorgestellt, ohne die erheblichen Bedenken der Träger öffentlicher Belange anzusprechen. Über Umwege hatten wir das Bedenkenprotokoll vom 01.02.2018 am Tag der Gemeinderatssitzung am 28.02.2018 erhalten und wußten also, was da auf die Gemeinde zukommen kann.
Deshalb hatte auch GRÜNEN-Gemeinderätin Silvia Queri folgendes Statement in der Sitzung vorgetragen, was letzendlich zu einem Abstimmungsergebnis BM, CDU, BWV gegen den Rest mit 11 : 5 geführt hat.
Was in dem Bedenkenprotokoll steht, erfahren Sie auszugsweise hier:
- Aus der Sicht des Regionalverbands geht die jetzige Planung über eine normale Hotelansiedelung hinaus. Weiter: Der Landesentwicklungsplan definiert das Bodenseeufer als ökologisch zusammenhängende Einheit, dies sollte stärker beachtet werden.
- Aus der Sicht des Regierungspräsidiums Tübingen wurden folgende Bedenken vorgebracht: Das Vorhaben steht derzeit dem Ziel der Raumordnung entgegen. An Hand der vorgelgten Unterlagen kann keine abschließende Stellungnahme abgegeben werden. Das Vorhaben liegt im festgesetzten Überschwemmungsgebiet. Die Ausweisung neuer Baugebiete auf diesen Flächen ist unzulässig. Die Untersuchungen zum Artenschutz müssen ausgedehnt werden. Die Durchführung einer FFH-Verträglichkeitsüberprüfung ist notwendig.
- Landratsamt Bodenseekreis: Die Gefahr der dauerhaften Absenkung des Grundwassers ist gegeben. Die neue Überführung des Nonnenbachs wird als problematisch angesehen. Es ist eine erneute FFH-Prüfung erforderlich. Es ist eine Eingriffs/Ausgleichsbilanzierung vorzulegen. Für Baumrodungen ist ein natur-und artenschutzfachlicher Ausgleich zu erbringen.
- Verkehrspolizeiliche Sicht: Die bisherige Planung Bodanstraße, Anlieferung, Radverkehr ist unzureichend.
Es handelt sich hierbei nur um einen Auszug aus dem 16seitigen Protokoll. Als ganz gravierend sehen wir den Eingriff in die Überflutungsflächen und den Eingriff in die Grundwassersituation. Die geplante Tiefgarage, die sich fast über das gesamte Areal erstreckt und fast so tief ist wie der durchschnittliche Gebäudekomplex hoch birgt enorme Risiken für die umliegenden Bereiche. Eine Kontaktaufnahme der Anlieger mit ihren jeweiligen Elementarschadenversicherern kann nicht schaden.
Hinzu kommt, dass die von der Gemeinde beauftragte Überprüfung des Hochwasserschutzes am Nonnenbach und Fallenbach noch nicht abgeschlossen ist und bis zum Sommer der Teil von der Ortsmitte bis zum Bodensee abgeschlossen sein soll.
Die Hochwassergefahrenkarte ist beigefügt:
Beurteilen Sie selbst, ob auf diesen Grundlagen ein Hotelkonzept befürwortet werden kann?