Friedrichshafen, 19.Mai 2025
Klimaschutz und Klimawandelanpassung sind zwar momentan etwas aus dem Fokus der Berichterstattungen geraten, aber dennoch die existenziellen Themen unserer Zeit. Da die Städte, Gemeinden und Landkreise bei der Umsetzung erforderlicher Maßnahmen eine entscheidende Rolle spielen und um dem dadurch gestiegenen personellen Aufwand gerecht zu werden, stellte die Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen im Dezember 2021 den Antrag für 4 zusätzliche Stellen in den Bereichen Klimaschutz, Klimawandelfolgenanpassung, Energiemanagement und Koordination. Im Oktober 2022 wurden dann drei unbefristete Stellen beschlossen, anschließend ausgeschrieben und inzwischen besetzt. Der erste Tätigkeitsbericht des neuen Klimateams wird dem Ausschuss für Umwelt und Technik des Bodenseekreises am 19. Mai 2025 vorgelegt.
„Es ist sehr erfreulich, wie engagiert sich das neue Klimateam eingearbeitet hat und wie vielfältig bereits Projekte gestartet, bzw. umgesetzt wurden, die Liste der Maßnahmen und Projekte ist beachtlich“ sagt Martin Hahn von der grünen Kreistagsfraktion. Auch wenn deren Wirksamkeit bis zur vollen Entfaltung zum Teil etwas Zeit brauchen wird, sind die ersten Schritte ermutigend.
In Sachen Klimaschutzkoordination hat das Klimateam des Kreises bereits einiges investiert und auf den Weg gebracht, um den personellen Engpässen gerade der kleineren Kreisgemeinden bei Klimaschutz und Klimaanpassung entgegenzuwirken. „Jetzt ist es Sache der Gemeinden, dieses Angebot zu nutzen, sich zu vernetzen und Synergien zu bilden“ betont Ulrike Lenski.
Für eine klimaneutrale Verwaltung des Landkreises spielen die Gebäude eine wichtige Rolle. Für die Kreisschulen gibt es einen Sanierungsfahrplan, der sukzesive umgesetzt wird und den Anteil der fossilfreien Wärmeerzeugung deutlich erhöhen wird und muss. Dagegen erlebt der Landkreis mit seinen Verwaltungsgebäuden die Schwierigkeiten von Finanzierung und Umsetzung von Sanierungen am eigenen Leib. Umso wichtiger erscheint es der grünen Fraktion, in allen anderen Bereichen der Verwaltung, wie z.B. Mobilität der Mitarbeitenden, öffentliche Beschaffung etc. künftig verstärkt tätig zu werden, um in einen akzeptablen Bereich der CO2-Reduktion zu gelangen. „Wir warten gespannt auf das dritte Quartal 2025, mit aktueller CO2-Bilanz, Reduktionsfahrplan und neuem Monitoring-System“ bemerkt Silja Beck.
Eine Strategie für die Anpassung an die Klimawandelfolgen für kleine und mittlere Gemeinden wurde vor zwei Jahren mit LoKlim erarbeitet. Es war geplant, die darin enthaltenen Maßnahmen zur Klimawandelanpassung im Zuständigkeitsbereich des Kreises für den AUT aufzubereiten. Mit dem neuen Klimaschutzgesetz wird die Landkreisverwaltung jetzt verpflichtend eine Anpassungsstrategie für den gesamten Kreis erstellen müssen. Erste konkrete Maßnahmen sind nach der Sommerpause angekündigt.
Und schließlich ist für das vierte Quartal 2025 die Fortschreibung des klimapolitischen Leitbildes vorgesehen.
„Es gibt letztendlich viele Maßnahmen, von denen wir bereits heute wissen, dass sie notwendig und wirksam sind. Unsere Aufgabe ist es, endlich mit Nachdruck und Entschlossenheit ins Handeln zu kommen, und dies mit möglichst wenig bürokratischem Aufwand“ erklärt die Fraktion.
Die Vielzahl an angekündigten Vorhaben, ermöglicht durch das vergrößerte Klimateam im Landratsamt, lässt die Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen hoffen, dass es in der zweiten Jahreshälfte in Sachen Klimaschutz, Klimaanpassung und Klimaneutralität entscheidende und dringend notwendige Fortschritte geben wird.
Für die Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
Silja Beck
Bildquellen
- Klimasteckbrief-Friedrichshafen_lokale-klimaanpassung_LoKlim: Projekt LoKlim, Universität Freiburg