Bioapfelanbau und Zustand des Waldes

Foto: Hans Schöpf

(ab, 01.05.) Bei einem Ausflug des OV Tettnangs infor­mier­ten sich die zwan­zig Teilnehmenden auf dem Biolandhof Spinnenhirn in Götzenweiler über die Herausforderungen beim Apfelanbau. Inhaber Heinrich Spinnenhirn setzt sich mit der Züchtung von alten Sorten für deren Erhalt ein und leis­tet damit einen wich­ti­gen Beitrag zu . Denn: Gemäß einer Datenbank des BUND gibt es in Deutschland zwar etwa 2.000 Apfelsorten, aller­dings wer­den nur noch rund 20 Sorten in gro­ßer Menge angebaut.

Ferner mach­ten sich die Ausflugsgruppe ein Bild vom Befall des Waldes durch den Borkenkäfer. Biolandwirt Spinnenhirn zeig­te eine Borkenkäferfalle, bei der ein gefäll­ter Stamm einer Fichte als Brutstätte die Käfer anlockt. Anstatt gesun­de zu befal­len, sol­len die Käfer dort ihre Eier able­gen und der Baumstamm dann kurz vor deren Schlüpfung aus dem Wald gebracht werden.

Seit 2018 brei­ten sich Borkenkäfer in Baden-Württemberg stark aus, was mit dem zusam­men­hängt. Hitzewellen, lan­ge Trockenperioden und Stürme schwä­chen die Bäume, wäh­rend die Borkenkäfer von den mil­de­ren Wintern pro­fi­tie­ren. Der Waldzustandsbericht der Landesregierung von 2024 stuft 40 Prozent der Waldflächen als deut­lich geschä­digt ein. Gemäß dem Bericht beträgt der Nadel- und Blattverlust im Durchschnitt 25,8 Prozent, ein Niveau deut­lich über dem der ver­gan­ge­nen Jahrzehnte. Dem ent­ge­gen­wir­ken kann eine Aufforstung durch Baumarten, die mit den ver­än­der­ten kli­ma­ti­schen Bedingungen bes­ser zurecht­kom­men, wie etwa die Douglasie.

Bei einer kur­zen Pause auf dem Hof der Familie Spinnenhirn konn­ten sich die Teilnehmer bei Kaffee, haus­ge­mach­ten Apfelbrot und Muffins sowie -Most das Gesehene wei­ter ver­tie­fen. Auch das vor­ge­stell­te, mit Hackschnitzel betrie­be­ne, „klei­ne“ Wärmenetz bot den Vertreter:innen des grü­nen Ortsverbandes über­aus inter­es­san­te Einblicke. Wir bedan­ken uns dafür herz­lich für die­se Veranstaltung bei der Familie Spinnenhirn.