(ab, 01.05.2025) Bei einem Ausflug des OV Tettnangs informierten sich die zwanzig Teilnehmenden auf dem Biolandhof Spinnenhirn in Götzenweiler über die Herausforderungen beim Apfelanbau. Inhaber Heinrich Spinnenhirn setzt sich mit der Züchtung von alten Sorten für deren Erhalt ein und leistet damit einen wichtigen Beitrag zu Biodiversität. Denn: Gemäß einer Datenbank des BUND gibt es in Deutschland zwar etwa 2.000 Apfelsorten, allerdings werden nur noch rund 20 Sorten in großer Menge angebaut.
Ferner machten sich die Ausflugsgruppe ein Bild vom Befall des Waldes durch den Borkenkäfer. Biolandwirt Spinnenhirn zeigte eine Borkenkäferfalle, bei der ein gefällter Stamm einer Fichte als Brutstätte die Käfer anlockt. Anstatt gesunde Bäume zu befallen, sollen die Käfer dort ihre Eier ablegen und der Baumstamm dann kurz vor deren Schlüpfung aus dem Wald gebracht werden.
Seit 2018 breiten sich Borkenkäfer in Baden-Württemberg stark aus, was mit dem Klimawandel zusammenhängt. Hitzewellen, lange Trockenperioden und Stürme schwächen die Bäume, während die Borkenkäfer von den milderen Wintern profitieren. Der Waldzustandsbericht der Landesregierung von 2024 stuft 40 Prozent der Waldflächen als deutlich geschädigt ein. Gemäß dem Bericht beträgt der Nadel- und Blattverlust im Durchschnitt 25,8 Prozent, ein Niveau deutlich über dem der vergangenen Jahrzehnte. Dem entgegenwirken kann eine Aufforstung durch Baumarten, die mit den veränderten klimatischen Bedingungen besser zurechtkommen, wie etwa die Douglasie.
Bei einer kurzen Pause auf dem Hof der Familie Spinnenhirn konnten sich die Teilnehmer bei Kaffee, hausgemachten Apfelbrot und Muffins sowie Bio-Most das Gesehene weiter vertiefen. Auch das vorgestellte, mit Hackschnitzel betriebene, „kleine“ Wärmenetz bot den Vertreter:innen des grünen Ortsverbandes überaus interessante Einblicke. Wir bedanken uns dafür herzlich für diese Veranstaltung bei der Familie Spinnenhirn.