Grüne Kressbronn: Rede zum Haushalt 2025

Haushaltsrede Bündnis 90/Die Grünen 11.12.

Sehr geehr­ter Herr , sehr geehr­te Amtsleiter, geschätz­te Kolleginnen
und Kollegen, ver­ehr­te Pressevertreter, lie­be Kressbronner Bürgerinnen und Bürger,

die Krise ist inzwi­schen ein dau­er­haf­ter Zustand – eine enor­me Herausforderung für uns alle. Doch gemein­sam kön­nen wir die­se bewäl­ti­gen.
Trotz aller Schwierigkeiten gebührt dem enga­gier­ten Rathausteam unser Dank, das unter erschwer­ten Bedingungen her­aus­ra­gen­de Arbeit geleis­tet hat. Doch wir müs­sen über den Tellerrand hin­aus­bli­cken: Der Krieg in der Ukraine und der Angriff der Hamas mit den Folgen eines Krieges mah­nen uns, unse­re Demokratie mit aller Kraft zu ver­tei­di­gen – ins­be­son­de­re im Hinblick auf die bevor­ste­hen­den Bundestagswahlen.
Es ist ent­schei­dend, dass wir demo­kra­ti­sche Grundwerte ver­ste­hen und leben und die Errungenschaften des Grundgesetzes schät­zen. ist hier­für uner­läss­lich.
Daher dür­fen wir nicht nach­las­sen, in erst­klas­si­ge und unse­re Schulen zu inves­tie­ren. Es freut uns, dass die grü­ne Landesregierung in Baden-Württemberg die Förderlücke beim “Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter” geschlos­sen hat und damit auch unse­ren
ent­las­tet.
Für den Ausbau der Ganztagsbetreuung im Rahmen des Investitionsprogramms bleibt nach Abzug der Bundesmittel eine Deckungslücke von 70 %. Diese wird vom Land Baden-Württemberg geschlos­sen, das zusätz­li­che Mittel bereit­stellt und der Kommune so bis 2027 Planungs- und Finanzierungssicherheit ver­schafft. Die jähr­li­chen Mittel in drei­stel­li­ger Millionenhöhe (2024: 200 Mio. €, in den fol­gen­den fünf Jahren ins­ge­samt 661 Mio. €) stel­len sicher, dass alle zügig bear­bei­tet und bewil­ligt wer­den. Das Losverfahren ent­fällt. Kressbronn erhält von die­ser Förderung für den Anbau der 3,8 Millionen Euro.
Der schrei­tet vor­an: Laut dem EU-Klimawandeldienst Copernicus wird 2024 vor­aus­sicht­lich das ers­te Jahr sein, in dem die durch­schnitt­li­che Temperatur mehr als 1,5 Grad Celsius über dem vor­in­dus­tri­el­len Niveau liegt. Diese Entwicklung hat weit­rei­chen­de Folgen, ins­be­son­de­re für unse­re Region, in der extre­me Wetterereignisse wie Hitze, Trockenheit und Überschwemmungen zuneh­men.
Besonders das Frühjahrshochwasser, das in den Nachbargemeinden Eriskirch und Meckenbeuren erheb­li­che Schäden anrich­te­te, ver­deut­licht die Dringlichkeit, die­sen Herausforderungen zu begeg­nen.
Ein effek­ti­ves Starkregenrisikomanagement wird nun uner­läss­lich, um Schäden an der Infrastruktur, sowohl öffent­li­chen als auch pri­va­ten Gebäuden, zu mini­mie­ren und die damit ver­bun­de­nen Kosten zu ver­hin­dern. Auch die Bereiche Wasser- und Abwasserversorgung sind vom Klimawandel betrof­fen. Höhere Baukosten für
Abwasserentsorgung und Trinkwasserversorgung machen eine Anpassung der Fördermittel erfor­der­lich. Daher hat das Land Baden-Württemberg beschlos­sen, die Fördermittel in die­sen Bereichen in den Jahren 2025 und 2026 um jeweils 35 Millionen Euro zu erhö­hen.
Im Bereich der Wärmeplanung pro­fi­tie­ren wir von erfolg­rei­chen Initiativen der Grünen Fraktion, wie dem Energiemanagement, das auch in der Wärmeplanung der Parkschule zum Tragen kommt. Die Machbarkeitsstudie für die­ses Projekt umfasst 118 Gebäude, dar­un­ter sie­ben gemein­de­ei­ge­ne Liegenschaften wie die Parkschule und der ‑kin­der­gar­ten sowie 518 Wohneinheiten. Langfristig wird die­ses Projekt sowohl CO2-neu­tral als auch kos­ten­güns­tig für die Gemeinde und die Bewohnerinnen und Bewohner sein. Die CO2-Zahlungen für die Gemeinde, Mieter und Eigentümer ent­fal­len. Allerdings müs­sen Steuergelder für Strafzahlungen an die EU auf­grund der hohen fos­si­len Energienutzung in Deutschland auf­ge­bracht wer­den.
Dies ist beson­ders bedau­er­lich, da Kressbronn bereits einen kla­ren Kurs in Richtung Energieeinsparung und Nutzung erneu­er­ba­rer Energien ein­ge­schla­gen hat. So wur­den alle Lichtmasten in der Gemeinde auf LED umge­rüs­tet, was zu erheb­li­chen Kostensenkungen in den kom­men­den Haushaltsjahren führt.
Mit Besorgnis bli­cken wir auf den Kreishaushalt 2025, ins­be­son­de­re in Bezug auf die Krankenhauslandschaft am Bodensee. Trotz der Tatsache, dass für die Krankenhäuser in 2025 noch kei­ne Mittel vor­ge­se­hen sind, wird die Kreisumlage, nach der Erhöhung im ver­gan­ge­nen Jahr, erneut stei­gen – vor­aus­sicht­lich um drei Prozent. Dies belas­tet auch Kressbronn, denn obwohl wir gut wirt­schaf­ten, müs­sen wir künf­tig mehr Geld an den Kreis abfüh­ren, was uns im eige­nen Haushalt fehlt. Hier ist unser cle­ve­rer Kämmerer Matthias Keppler gefragt, die Finanzen auch in den kom­men­den Jahren wei­ter­hin geschickt zu steu­ern.
Fazit
Blicken wir mit Mut und Zuversicht in die und gehen wir die Herausforderungen gemein­sam an. Nur durch Haltung, Dialog und Respekt kön­nen wir unse­re Demokratie stär­ken. Demokratie lebt von Kompromissen, Engagement und der akti­ven Mitwirkung der Bürger. Es ist unse­re , eine star­ke, leben­di­ge Gemeinschaft zu för­dern und alter­na­ti­ven Strömungen, die unse­re Demokratie gefähr­den, kei­nen Raum zu geben. In Zeiten der Politikverdrossenheit müs­sen wir ein deut­li­ches Zeichen set­zen und mit gutem Beispiel vor­an­ge­hen. Unsere Beteiligung ist der Schlüssel, um das Vertrauen in die Demokratie zu bewah­ren.
Wir stim­men dem Haushalt 2025 zu, um Kressbronn nach­hal­tig und zukunfts­fä­hig zu gestal­ten – für uns und kom­men­de Generationen. Die Entscheidung für eine gerech­te Zukunft beginnt bei uns allen.

Sabine Witzigmann für Bündnis 90/Die Grüne