> Innenstadt, Bauen und Wohnen
> Klimawende, Wirtschaft und Arbeit
> Bevölkerung, Gemeinderat und Verwaltung
> Mobilität und Verkehr
> Zusammenhalt, Miteinander und Zusammenleben
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Innenstadt, Bauen & Wohnen
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Innenstadt
Will man die Innenstadt, und damit auch den Einzelhandel stärken, ist es unabdingbar, die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu fördern. Es braucht Zielorte für Menschen aller Altersgruppen: Orte, zu denen sie gerne hingehen, wo sie sich treffen und unbeschwert (und ohne Konsumzwang) aufhalten und treffen können.
Die Innenstadt wird in Zukunft nicht nur Ziel beim Einkaufen sein sondern sie muss von sich aus als Ziel wirken. Es braucht da verschiedene Orte, an dem man sich gerne trifft, aufhält, an dem man spielt, an denen man ruht, schaut, sich unterhält.
Dazu dienen:
Sitzmöglichkeiten für Jung und Alt (von Kind bis Alt?), für Jugendliche, Erwachsene (Eltern mit Kindern, Kinderwagen aber auch ältere Menschen.
Einzelne gibt es, z.B. Brunnen St. Johann, Bank St. Georg. Das sind aber zu wenige. Auch im Zentrum muss es die geben. (Vor der Neugestaltung war am Bärenplatz ein Baum mit Rundbank meist gut besucht. Heute könnte an derselben Stelle der offene Stadtbach so gestaltet werden, dass er diesem Ziel dient.
Dazu dienen dazugehörige Spielgeräte und sichere Aufenthaltsbereiche für Kinder,
dass auch Eltern, Großeltern sich unbesorgt aufhalten können und die als Anziehungspunkte und Zielorte für Kinder dienen.
„Bleib bitte am Kronenbrunnen“, „Treffen wir uns beim Teich am Bärenplatz“ „Bitte warte am Brünnle in der Montfortstraße, ich bin kurz in der Metzgerei“ etc.
Der einzige Platz, der das bisher erfüllt ist der Schlosspark. Der ist aber nicht zentral genug.
Beschattete Bereiche werden von Jahr zu Jahr dringender. Dafür ist Begrünung wichtig, auch temporär möglich. Das können freie Sonnenschirme sein (nicht nur in der Gastronomie) oder Sonnensegel über Bänken, Spielgeräten.
Trinkwasser sollte an Aufenthaltsorten zur Verfügung stehen. Gibt es nirgends, gab es an der Bushaltestelle Karlstraße, am heutigen Bürgerbüro, Ecke Montfortplatz-Schulstraße.
Grünflächen die aufgewertet werden müssen:
- Begrünung und Sitzmöglichkeiten in Montfortstraße und Karlstraße im Freien, nahe den „To Go“ Kaufquellen
- Aufwertung der Grabenstraße: Umwandlung Parkfläche in ansprechende Nutzflächen und ansprechende Gestaltung der aktuellen Fußflächen
- Fördermaßnahmen für den Fuß- und Radverkehr in die Innenstadt, z.B. Fahrradparkplätze in Montfort- und Grabenstraße und Schließfächer mit Steckdosen / Lademöglichkeit für Pedelecs.
- Etablieren einer „Markthalle mit regionalen Produkten“ in der Innenstadt und hoher Aufenthaltsqualität, z.B. Café in Kooperation mit „Tettnanger Erzeugern“
- Inklusive Begegnungsmöglichkeit für Gruppen (s. Dorfladen Hiltensweiler)
- Ggf. in Kombination mit Weltladen
- Ggf. in Kombination mit einem Second Hand Kaufhaus
- Ggf. angeschlossen an das Schenkregal
- Aktivieren des Montfortplatzes durch Steigerung der Aufenthaltsqualität (Begrünung/ Sitzflächen/Wasserspiele im Sommer, …) vor allem für Familien mit Kindern
- Im Sommerhalbjahr Belebung des Schlossparks mit mobilem „Foodtruck“ (z.B. für gesunde Ernährung, „mobiler“ Biergarten am Wochenende, …)
Bauen & Wohnen
Leerstände, Aufstockungen, Nachverdichtung
Leerstehende Gebäude müssen dahingehend geprüft werden, ob sie für Wohnzwecke geeignet wären. Auch landwirtschaftliche Leerstände oder aktuell nicht genutzte Parkplätze sollten einer neuen Nutzung zugeführt werden.
Außerdem schlagen wir vor, Gewerbeflächen wie z.B. Supermärkte aufzustocken und damit Wohnraum zu schaffen. Auch könnten Wohnhäuser auf Stelzen über Parkplatzflächen gebaut werden; das schafft Wohnraum, ohne neue Flächen zu versiegeln.
Unsere Kommune soll Vorbild sein für ökologisches und faires Bauen. Förderung von sozialem Wohnungsbau, Inklusionsprojekten sowie innovativer Baukonzepte (beispielsweise Baugruppen oder Wohngemeinschaften für ältere Menschen.
Wir streben den Einstieg in den kommunalen Wohnungsbau an, um Sozialwohnungen und preiswerten Wohnraum (im öffentlichen Eigentum) langfristig bereitzustellen.
Interne Nachverdichtung vor Ausweisung neuer Baugebiete.
Verkehrsverminderung durch Schaffung eines Gleichgewichts von Arbeitsplätzen und Wohnungsangebot.
Ökologische Aufwertung städtischer Grünflächen.
Ort für Kultur und Begegnung
Endlich müssen, so wie in den Teilorten längst vorhanden, in der Stadt öffentliche Orte für Feste, Feiern, Kultur und Begegnung realisiert werden. Solche Orte sind nicht Luxus, sondern Notwendigkeit für eine funktionierende Stadtgemeinschaft.
Stichwort: Stadthalle.
Stichwort: Alte Hopfenhalle
Was Gemeinden wie Kressbronn hinbekommen sollte auch in Tettnang möglich sein. Es müssen Finanzierungsmöglichkeiten gefunden werden die solche Projekte auch in klammeren Zeiten möglich machen: Fördermöglichkeiten müssen intensiv gesucht werden, dazu müssen Konzepte entwickelt werden, die Fördermittel bringen. Bürger- und Firmenbeteiligungen (wie z.B. Mercedes-Benz-Arena) und Investorenmodelle (wie Kunsthaus Ravensburg, LRA Bodenseekreis) müssen geprüft und ausgeschrieben werden. Auch Kooperationsmöglichkeiten mit Firmen (Vetter-Parkhaus RV) sind zu prüfen.
Stadtplanung und Stadtgestaltung
Innerstädtische Nachverdichtung vor wollen wir maßvoll und zusammen mit den Menschen in der Nachbarschaft verwirklichen. Die Überbauung bereits versiegelter Flächen, z. B. von Parkplätzen, ist ökologisch und verbessert das Stadtbild. Neubaugebiete und Gewerbeflächen wollen wir in dem Maß ausweisen, wie es für eine gesunde Stadtentwicklung erforderlich ist.
- Maßvolle innerstädtische Nachverdichtung vor Neubaugebieten am Stadtrand
- Attraktive Stadtgestaltung zur Belebung der Innenstadt
- Etablierung von Veranstaltungsorten und Bau einer Stadthalle
- Nutzung öffentlicher Fördermittel für die Stadtgestaltung
Tettnang wird zukunftsfest durch eine attraktive Stadtgestaltung. Wir wollen uns auf öffentlichen Plätzen treffen können und Gebäude für Feiern, z. B. zum Schulabschluss, sowie für Kunst und Kultur etablieren. Dazu soll noch einmal die Verwendung der alten Hopfenhalle geprüft und neue Standorte für eine Stadthalle ausgelotet werden. Zusammen mit der Stadt werden wir Wege der Finanzierung finden, z. B. über den Grundstücksfond des Landes Baden-Württemberg.
Wir wollen in der Innenstadt attraktive Treffpunkte mit Sitzbänken, mit Spielgeräten, im Sommer mit kühlendem Schatten, Wasserspielen und Brunnen. Das kommt auch dem Erhalt der Läden zugute. Bäume auf öffentlichen Plätzen machen das Stadtklima resilient für die Klimaerwärmung und unterstützen uns auf dem Weg zur ökologischen Modellstadt.
Wir wollen die Wege in die Stadt für Fußgänger und Radfahrer interessant, sicher und bequem gestalten. Die Aussicht auf einen gemütlichen Spaziergang in die Stadt ist mehr wert als aufwendige Werbeplakate. Ein entspannter Familienausflug mit dem Fahrrad macht Spaß und belebt die Stadt.
Wohnungsbau
Wir beabsichtigen den Einstieg in den (inter-) kommunalen Wohnungsbau. Damit in Zukunft auch der Erzieher und die Polizistin in Tettnang eine bezahlbare Wohnung finden. Wir werden private Wohnungsbau-Initiativen, z. B. Genossenschaften und Baugruppen unterstützen. Innovative Wohnkonzepte, z. B. für inklusives oder generationsübergreifendes Wohnen werden wir fördern. Wir begrüßen dabei eine Zusammenarbeit mit sozialen Institutionen.
- Einstieg in den kommunalen Wohnungsbau
- Förderung innovativer Wohnkonzepte
- Bereitstellung kleiner, preiswerter und barrierefreier Wohnungen in jedem Stadtteil
- Nutzung öffentlicher Fördermittel für den Wohnungsbau
Die Unterstützung für Neubauten und Modernisierungen wollen wir gezielt am Bedarf für kleine und preiswerte barrierefreie Wohnungen ausrichten. In jedem Stadtteil und in jedem Dorf. Ältere Menschen können dorthin umziehen, ohne ihre vertraute Umgebung verlassen zu müssen. Junge Menschen können eine Bleibe in der Nähe ihres Arbeits- oder Ausbildungsplatzes finden. Zur Realisierung solcher Wohnungen wollen wir mit Bau- und Wohnungsgesellschaften aus der Region zusammenarbeiten und die Förderprogramme des Landes, z. B. den Grundstücksfond oder die Patenschaft Innovativ Wohnen BW, nutzen.
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Klimawende, Wirtschaft und Arbeit
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Ausgangspunkt unsere Bestrebungen für die Stadt Tettnang ist die Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit ihren 17 Nachhaltigkeitszielen. Eine nachhaltige Entwicklung stellt ein Gleichgewicht her zwischen den Prämissen der lokalen und globalen Verantwortung, ökologischer Sicherheit, sozialer Gerechtigkeit, einer gesunden Wirtschaft und zukunftsfähigen Arbeitsplätzen. Von besonderer Bedeutung sind hierbei von den 17 Nachhaltigkeitszielen die Nr. 7, Bezahlbare und Saubere Energie, Nr. 9, Industrie, Innovation und Infrastruktur, Nr. 11, Nachhaltige Städte und Gemeinden sowie Nr. 13, Maßnahmen zum Klimaschutz.
Diese Ziele fanden ihren Niederschlag sowohl im Klimaschutzgesetz des Bundes und von Baden-Württemberg mit der angestrebten CO2 Neutralität in 2040. Auch das Klimaleitbild der Stadt Tettnang referenziert auf dieses Ziel. Der Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen freut sich, dass in fraktionsübergreifenden Mehrheiten in Tettnang der Einstieg in ein großes Nahwärmenetz gelungen ist. Damit konnten die Weichen in Richtung Energiewende im Wärmesektor gestellt werden . Ebenso freuen wir uns auch über die im Haushalt 2024 verabschiedete PV-Strategie zur Belegung der Dächer der Liegenschaften der Stadt Tettnang mit Photovoltaikanlagen zur Eigenstromnutzung. Damit findet die Beschleunigung der Energiewende im Stromsektor statt. Der erfolgreiche Anlauf des Klimabudgets zur Unterstützung bürgerschaftlichen Engagements bei Aktivitäten zum Klimaschutz und zur Klima Resilienz stimmt uns für die Zukunft zuversichtlich.
Die Stadt Tettnang hat sich jetzt auf den Weg gemacht, ihrer Vorbildfunktion für eine lokale Energiewende gerecht zu werden. Damit leisten wir unseren anteiligen Beitrag zur Lösung der globalen Klimakatastrophe durch Erreichung der „Pariser-Klimaziele“, der Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad. Es braucht noch viele weitere Maßnahmen zur Förderung von Energieeinsparungen und die Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmebereich, im Strombereich aber auch im Verkehr, bei denen die Stadtverwaltung den Prozess zur Erreichung der Ziele für die Gesamtgemarkung orchestriert und koordinierend führt. Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen in Tettnang wird weiter Maßnahmen unterstützen und vorschlagen, damit die Stadt Tettnang die Ziele des Klimaschutzgesetzes in Baden-Württemberg in 2030, sowie die Klimaneutralität in 2040, erreichen kann.
Ein wichtiger Aspekt bei der Energiewende für die Kommune sind Effizienzsteigerung und Reduzierung des Energieverbrauchs. Hier müssen die im Rahmen des European Energy Awards (EEA) begonnen Schritte zur Erfassung und Optimierung bei allen Strom- und Wärmeverbrauchern der Stadt zeitnah und konsequent fortgesetzt werden. Dazu gehört ein regelmäßiges Energiemonitoring und ‑reporting im Gemeinderat, inkl. klarer Zielsetzungen und Meilensteine auf dem Weg zur Klimaneutralität für die Gesamtgemarkung Tettnang.
Dezentrale, erneuerbare Energien tragen wesentlich dazu bei, auch unsere lokale Wirtschaft, insbesondere Industrie- und Gewerbebetriebe, verlässlich mit günstiger, sauberer Energie zu versorgen und so ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und zu stärken. Hierzu muss die Stadt Tettnang künftig ihren Einfluss als Miteigentümerin beim Regionalwerk Bodensee (RWB), zusammen mit den anderen Eigentümern, noch stärker geltend machen. Die überfällige Transformation und Erweiterung der Geschäftsfelder des RWB hin zur dezentralen, erneuerbaren Energieerzeugung sowie die schnelle Befähigung der Netze für fluktuierende erneuerbare Energien sind mit Nachdruck und hoher Geschwindigkeit umzusetzen. Hier kann und soll das RWB durch Zuhilfenahme von verzinsten finanziellen Mitteln aus der Bürgerschaft bei den notwendigen Investitionen unterstützt werden. Stillstand bedeutet hier Rückschritt und kann in Zeiten starker äußerer Veränderungen existenzgefährdend für das RWB werden.
Um das bürgerschaftliche Engagement bei der Energiewende weiter zu stärken, schlagen wir vor mit dem Klimafonds konkrete Anreizprogramme für Photovoltaik zu entwickeln für:
- Dächer von Bestandsgebäuden, insbesondere Mehrfamilienhäuser
- PV-Anlagen auf bestehenden Parkplätzen
- Agri-PV Anlagen durch Landwirte
Des Weiteren setzen wir uns für eine Unterstützung von Freiflächen PV durch entsprechende priorisierte Bearbeitung von Bebauungsplänen ein, sofern diese auf im Regionalplan für PV priorisierten Grundstücken projektiert werden. Auch hier bedarf es der aktiven Unterstützung durch das Regionalwerk Bodensee zur Bereitstellung geeigneter Netz-Einspeisepunkte und Befähigung der Netze bis hin zu Speichern.
Wir halten eine Bürgerbeteiligung über Energiegenossenschaften oder als Teilhaber bei Erneuerbaren Energie (EE) Projekten des Regionalwerks für zwingend. Dies fördert die Akzeptanz des EE Ausbaus in der Bevölkerung, ermöglicht es ausreichende Investitionsmittel schneller zur Verfügung zu stellen und beteiligt die Bevölkerung an der lokalen Wertschöpfung im Energiesektor.
Bei der Wärmewende sehen wir bei dem gestarteten Nahwärmeprojekt in Tettnang (mit den Verbrauchern Schulzentrum Manzenberg, Schloss, Ackermannsiedlung, Rathaus, Kavaliershaus, Bücherei, Forstamt, …) den weiteren Ausbau der Nahwärme in Richtung Pestalozzistraße, Loretto Quartier und Industriegebiet Bürgermoos als logischen, schnellen nächsten Schritt in der Kernstadt.
Ebenfalls hohe Priorität benötigt die Modernisierung und ggf. auch der weitere Ausbau des kleinen Nahwärmenetzes in Obereisenbach, sowie weitere Projektierungen von Nahwärmenetzen in der Nord- und in der Südstadt (Schäferhof/Oberhof) und im Kau. Durch die bereits vom Gemeinderat angestoßene Wärmeplanung sollten hier zeitnah für ganz Tettnang die notwendigen Grundlagen vorliegen, um dann die nächsten Schritte (weitere Ausschreibungen) zielgerichtet anzugehen.
Um bezüglich einer vollständigen Dekarbonisierung erfolgreich zu sein, müssen mittelfristig auch in der Nahwärme alle fossilen Brennstoffe ersetzt werden. Das derzeit noch reichlich verfügbare Abfallholz / Hackschnitzel aus dem Borkenkäfer Befall unserer Wälder wird nicht auf Dauer zur Verfügung stehen. Deshalb muss Tettnang frühzeitig darauf hinarbeiten, die geografisch vielversprechenden Möglichkeiten der Tiefen-Geothermie zu erschließen, und sich deshalb für Fördermittel von Land und/oder Bund einsetzen.
Neben Industrie und Gewerbe stellen Handel und Gastronomie sowohl ein wichtiges Standbein für die Tettnanger Wirtschaft als auch einen wichtigen Faktor für eine gelingende Stadtentwicklung und das Gemeinwohl in Tettnang dar. Speziell die Herausforderung für die Innenstädte durch den Trend zum Onlinehandel macht eine Unterstützung der lokalen Akteure durch die Stadt Tettnang erforderlich. Hierzu gehören neben finanziellen Mitteln für den Verein „Tettnang erleben e.V.“ und die Marketingbeauftragte der Stadt Tettnang insbesondere die Steigerung der Aufenthaltsqualität in der Innenstadt im Bereich Montfortstraße, Grabenstraße und Karlstraße. Nur damit sind die Kundenfrequenz sowie die Aufenthaltsdauer zu steigern und die Umsatzpotentiale für den Handel wieder zu erhöhen. Wir sehen hier insbesondere im Vergleich zu anderen Innenstädten mit Fußgängerzonen noch große Potentiale in Tettnang. Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass nach der Kommunalwahl 2024 auch in Tettnang endlich die Zeit reif ist, in der zentralen Innenstadt den motorisierten Individualverkehr signifikant zu reduzieren um die Aufenthaltsqualität und ‑dauer für die Menschen wieder zu steigern. Unsere konkreten Vorschläge dazu sind:
- Ein Parkraumkonzept mit Schwerpunkten außerhalb des Innenstadtbereichs (Montfortstraße / Grabenstraße), hin zu Parkplätzen bei Feuerwehr / Polizei / Baywa / Parkplatz Kistenfabrik, Hermannstraße, … mit attraktiven Parkgebühren da außerhalb der Innenstadt
- Ein Parkleitsystem hin zu den o.g. dezentralen Parkplätzen
- Verkehrsberuhigung am Bärenplatz: 20km/h Zone bereits ab Abzweigung Wangener Straße
- Sperrung Kirchstraße für stadtauswärts Richtung RV fahrenden Individualverkehr
- Schließen der Montfortstraße für Autoverkehr, mindestens am Wochenende
- Begrünung und Sitzmöglichkeiten in Montfortstraße und Karlstraße im Freien, nahe den „To Go“ Kaufquellen
- Aufwertung der Grabenstraße: Umwandlung Parkfläche in ansprechende Nutzflächen und ansprechende Gestaltung der aktuellen Fußflächen
- Fördermaßnahmen für den Fuß- und Radverkehr in die Innenstadt, z.B. Fahrradparkplätze in Montfort- und Grabenstraße
- Etablieren einer „Markthalle mit regionalen Produkten“ und hoher Aufenthaltsqualität in der Innenstadt, z.B. Café in Kooperation mit „Tettnanger Erzeugern“
o Inklusive Begegnungsmöglichkeit für Gruppen (s. Dorfladen Hiltensweiler)
o Ggf. in Kombination mit Weltladen
o Ggf. in Kombination mit einem Second Hand Kaufhaus, Schenkregal - Aktivieren des Rathausplatzes durch Steigerung der Aufenthaltsqualität (Begrünung/Sitzflächen/Wasserspiele im Sommer, ….) vor allem für Familien mit Kindern
- Im Sommerhalbjahr Belebung des Schlossparks mit mobilem „Foodtruck“ (z.B. für gesunde Ernährung, „mobilen“ Biergarten am Wochenende, …)
Als flankierendes Instrument zur besseren Kundenbindung sehen wir eine funktionierende Kooperation von Handel und Gastronomie mit gemeinsamen Aktionen in Richtung eines ge-meinsamen „Kaufhaus Tettnang“. Wir schlagen die Einführung einer sogenannten gemeinsame „Bürgerkarte“ vor. Mit dieser „Bürgerkarte“ werden kleine prozentuale Anteile vom Kaufwert an einen vom Kunden favorisierten Tettnanger Verein oder Gemeinwohlzweck gespendet, ggf. mit finanzieller Beteiligung der Stadt Tettnang. Hier muss nach unserem Verständnis das Stadt-marketing Tettnang mit allen Stakeholdern (Handel, Gastronomie, TT erleben e.V., Vereine, Verwaltung/Gemeinderat) ein gemeinsam getragenes Konzept finden und auszurollen.
Es ist uns wichtig, dass sich Tettnang bei der lokalen Weiterentwicklung seiner globalen Verantwortung bewusst bleibt und seine Unterstützung für ärmere Länder weiter ausbaut. Wir sehen uns leider noch nicht auf dem Weg zu einer starken Gemeinwohlgemeinde und noch mit großen Potentialen um stärker als „Fairtrade-Stadt“ zu agieren. Möglich ist dies über die Vereinbarung von moralischen, ethischen und ökologischen Grundsätzen einer Beschaffungsrichtlinie im Gemeinderat für die Stadtverwaltung – weit über Fair Trade Kaffee hinaus.
Um den aktuellen Stand von Tettnang auf dem Weg zu einer Gemeinwohlgemeinde sichtbar zu machen, schlagen wir als wichtigen ersten Schritt vor, dass der Gemeinderat und die Verwaltung gemeinsam mit der Bürgerschaft eine moderierte Bestandsaufnahme entlang der 17 Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 der UN durchführt. Dies soll als Basis für einen darauf aufbauenden Strategieprozess mit Maßnahmendefinition verwendet werden. Eine uns vorliegende erste, ehrenamtlich erstellte Bestandsaufnahme zeigt, dass Tettnang vieles hat. Leider ist dies vielen Bürgern nicht bekannt, wird bei einer systematischen Analyse in seiner Gesamtheit aber beeindruckend sichtbar. Als gutes Beispiel für ein mögliches Ergebnis für solch einen Prozess sei auf den Wegekompass der Stadt Göppingen verwiesen. Hier werden für 12 identifizierte Handlungsfelder 46 strategische Ziele für eine Kommune abgeleitet.
Für die gemeinwohlorientierte Weiterentwicklung der Tettnanger Wirtschaft bietet auch die Vergabe von immer knapperen Gewerbeflächen der Kommune gute Möglichkeiten. Wir setzen uns dafür ein, dass die Verwaltung mit dem Gemeinderat einen Kriterienkatalog und eine Punktesystem für die Interessentenauswahl bei der Vergabe von Gewerbeflächen definiert, ähnlich dem System für die Bauplatzvergabe an die Bürger. Bei diesem Kriterienkatalog schlagen wir die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien aus der folgenden Stoffsammlung vor:
- Gemeinwohlorientiert / Gemeinwohlbilanziert
- Wasserverbrauch
- Nutzung und Erzeugung erneuerbare Energien
- Regionale Wertschöpfung / fairer Handel
- Lokale Wertschöpfung
- Lokale Versorgung
- Vermeidung chemischer / giftiger Abfälle …
- Recycling von Wertstoffen
- Müllvermeidung
- Folgekosten für Kommune / Landkreis
- Zukunftstechniken (zum Beispiel Medizintechnik, Energiewirtschaft usw.)
- Berücksichtigung von Tierwohl
Für eine nachhaltige Wirtschaft sind Unternehmen mit hochwertigen, attraktiven Arbeitsplätzen und die ausreichende Verfügbarkeit von Fachkräften notwendig. Wir setzen wir uns im Gemeinderat Tettnang deshalb für eine gelingende Integration von Menschen mit Migrationshintergrund sowohl in unsere Bildungssystem (mit vorgelagertem Spracherwerb) als auch in den lokalen Arbeitsmarkt ein.
Für alle Arbeitenden sind kurze Wege zum Arbeitsplatz zeitlich und finanziell ein Standortvorteil, sowie ökologisch sinnvoll. Daher unterstützen wir weiterhin Quartiersentwicklungen im Stadtbereich, um die räumliche Nähe zwischen Wohnort und Arbeitsplatz weiter zu stärken. Den Trend zu mehr Heim- Arbeitsplätzen wollen wir als Kommune aktiv begleiten und ggf. die Umwidmung von leerstehenden Büroflächen in dringend benötigten Wohnraum oder in „Co-Working Spaces“ ermöglichen.
Um den zeitlichen Aufwand und den Energieverbrauch auf dem Weg zur Arbeit in Tettnang zu reduzieren, sehen wir neben der Quartiersentwicklung den ÖPNV als unverzichtbar und auch noch weiter ausbaubar. Hier halten wir eine intensivere Kommunikation und Werbung durch die Stadtverwaltung für die bereits existierenden Möglichkeiten des ÖPNV (Stadtbus, Rufbus, …) und Mitfahr-Partnerschaften (Pendla App, …) für sinnvoll. Wir schlagen darüber hinaus vor, die Anbindung der Ortschaften für tägliche Arbeitspendler über den ÖPNV in Kombination mit Park & Ride Plätzen (z.B. in Hiltensweiler oder Laimnau) im Zuge des geplanten Verkehrsgutachtens mit zu untersuchen.
Neben dem ÖPNV gilt es insbesondere auch, dass Standbein Radverkehr für den täglichen Weg zur Arbeit in Tettnang massiv auszubauen und die Möglichkeiten der E‑Bikes für die Verkehrswende zu nutzen. Hier muss die Stadt Tettnang mit vereinten Kräften von Landkreis und Bürgerschaft alle Möglichkeiten des des bereits vorliegenden Radverkehrskonzepts zum Ausbau der Radverbindungen in der Tettnanger Kernstadt und zu den Ortschaften voranbringen. Eine Steigerung der täglichen Fahrradnutzung auf dem Weg zur Arbeit ist gesundheitlich empfehlenswert, schont die Umwelt und erhöht „nebenbei“ noch die Lebensqualität in der verkehrlich stark belasteten Innenstadt. Hier kann und soll die Stadt Tettnang im Verbund mit den Tettnanger Unternehmen und Tettnang erleben e.V. als Vorbild, durch aktive Kommunikation und Werbung, sowie mit Hilfe konkreter Maßnahmen (Jobrad und/oder Jobticket für den lokalen ÖPNV) aktiv werden.
Hilfreiche Quellen:
Agenda 2030: Unsere Nachhaltigkeitsziele | Bundesregierung
Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg | KEA-BW
Studie zu lokalen Marktplätzen & Chancen für den Handel [Update 2022] (estrategy-consulting.de)
Bürgerkarte trifft den Nerv der Zeit | Stadt Ravensburg
Broschüre Wegekompass Göppingen:
https://www.goeppingen.de/site/Goeppingen-Internet-2021/get/params_E1099371189_Dattachment/21589208/Wegekompass__web.pdf)
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Bevölkerung, Gemeinderat und Verwaltung
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- Wir fordern ein städtisches Leitbild mit klaren Prioritäten. Dabei hat die Stadt die 17 Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030, die sogenannten „SDGs“ zu berücksichtigen.
Das städtische Handeln sollte sich an einem Leitbild orientieren. Dieses ist in einem für die Bevölkerung nachvollziehbaren Verfahren zu entwickeln. Dabei sind die 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs, sustainable development goals = nachhaltige Entwicklungsziele) der Agenda 2030 der Vereinten Nationen zu berücksichtigen.
Diese hat die Bundesrepublik für sich, die Länder und Kommunen für verbindlich erklärt. Für die im Leitbild vorgesehenen Projekte und Maßnahmen ist eine Reihenfolge für ihre Planung und Realisierung zu erarbeiten.
Zu einzelnen Handlungsfelder sind bestehende Pläne, so zum Beispiel das ISEK (integriertes Stadtentwicklungskonzept), Radverkehrskonzept, Kindergartenbedarfsplan, Schulentwicklungsplan und mehr einzubringen und weiterzuentwickeln.
Dieses Vorgehen soll zu mehr Effektivität bei der Abarbeitung der einzelnen Projekte führen, indem zielgerichtet nur über die aktuell anstehenden diskutiert und gearbeitet wird. Dies führt auch zu weniger Frustration in Gemeinderat und Verwaltung, da verfrühte Diskussionen und Wünsche über spätere Projekte vermieden werden können.
- Bei der Haushaltsplanung gehen in der Regel Pflichtaufgaben gegenüber freiwilligen Aufgaben vor.
Die Aufgaben der Stadt gliedern sich in Pflichtaufgaben und Freiwilligkeitsleistungen.Finanzielle Spielräume bei Kommunen sind in letzter Zeit immer weiter eingeschränkt worden. Dies hat mit den wachsenden Pflichtaufgaben zu tun, wie z.B. der Einführung des Rechtsanspruches auf einen Kindergartenplatz für unter 3‑Jährige. Das führt zu enormen Bau- und steigenden Personalkosten.
Wenn die finanziellen Belastungen der Stadt immer höher werden, können auch Spielräume für uns wichtige Freiwilligkeitsleistungen wie die Förderung des Vereinswesens, Kultur und außerschulische Bildung wie die Musikschule und Stadtbücherei schrumpfen.
Bei Bautätigkeiten sind auch immer die Folgekosten für Betrieb und Unterhalt zu berücksichtigen.
- Wir wollen mehr Bürgerbeteiligung durch projektbezogene Bürgerräte sowie die Einbeziehung von sachkundigen Bürgerinnen und Bürgern bei der Ausschussarbeit.
Auf die in der Bevölkerung vorhandene Sachkunde soll zurückgegriffen werden. Hierbei sollen geeignete Bürger:innen in Ausschüssen beteiligt und angehört werden. Das ermöglicht auch die Mitarbeit Einzelner an Projekten ohne die aufwändige Belastung durch ein dauerhaftes Gemeinderatsmandat. Dies kann die Gremienarbeit bereichern. Auch unkonventionelle Ideen können so gehört werden. Das führt zu größerer Akzeptanz der Entscheidungen in der Bevölkerung und stärkt das Wir-Gefühl in der Stadt. Eine Umsetzung so entwickelter Lösungen ist oft nachhaltiger und wirkt kraftvoller.
Auch Bürgerräte mit zufällig gelosten Tettnangerinnen und Tettnangern können in der Kommunalpolitik jenseits von Lobbyismus bereichernd wirken. Dies zeigt sich am Beispiel Klimarat in Ravensburg.
Auch breite Bürgerbeteiligung muss sich an der Reihenfolge der Projekte und den finanziellen Möglichkeiten der Stadt orientieren. Sie darf nicht dazu führen, dass unrealistische Wunschkonzerte entstehen. Dies führt zu Unmut in der Bevölkerung, wenn diese Wünsche weder aufgegriffen noch umgesetzt werden.
Gute Projekte und Wünsche aus der Bürgerschaft dagegen sind in die Prioritätenliste einzuordnen.
- Wann immer möglich und zulässig soll öffentlich beraten werden.
Das entspricht der Regel im Kommunalrecht. Hiervon darf nur in den gesetzlich vorgesehenen Ausnahmefällen abgewichen werden. Solche sind zum Beispiel Personalangelegenheiten und persönliche Betroffenheit in Bauangelegenheiten.
- Die Digitalisierung muss zu einem Bürokratieabbau im Rathaus führen und der Bevölkerung die Kommunikation mit der Verwaltung erleichtern.
- Verwaltungsprozesse und Gemeinderatsentscheidungen sollen der Bevölkerung transparent und gut nachvollziehbar vermittelt werden.
Tettnangerinnen und Tettnanger können sich auf vielfältige Arten über das kommunale Geschehen informieren. Hierfür stehen Presse, Social Media, StadTTnachrichten und das Ratsinformationssystem etc. zur Verfügung. Hierbei ist auf möglichst einfache Sprache zu achten. Es ist nicht nur das Ergebnis von gemeinderätlichen Beratungen darzustellen. Auch die wesentlichen Argumente für und gegen diese Entscheidung sind verständlich darzulegen.
- Das ehrenamtliche Engagement ist weiter zu fördern und öffentlich angemessen zu würdigen.
Das Ehrenamt ist wichtig und leistet in unserer Stadt einen wertvollen Beitrag in Sachen gesellschaftlichem Zusammenhalt, Demokratieverständnis, Sozialkompetenzen, Integration, Verantwortung usw.
Ehrenamtliche Leistungen, die der Allgemeinheit insgesamt dienen, haben auch eine Ehrung in der Öffentlichkeit verdient.
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Mobilität und Verkehr
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Stadt- und Regionalbusse
Im Öffentlichen Verkehr herrschen seit Einführung des Deutschland-Tickets völlig neue Bedingungen. Umsteigen ist ohne Bezahlvorgänge und Mehrkosten überall möglich. Diese Chance muss die Stadt nutzen um mehr Umsteiger zu gewinnen
Der Stadtbus ist in seiner jetzigen Form nicht optimal. So wurde das Gebiet Leimgrube/Hoher Rain völlig abgehängt. An vielen Haltestellen fehlen Sitzmöglichkeiten. Es fehlen Angebote in den Abendstunden und am Wochenende. Samstag 13 Uhr ist Betriebsschluss.
Die Regionallinien sind inzwischen größtenteils besser im Angebot als der Stadtbus. Stündliche, teils halbstündliche Verbindungen werktags und sonntags in alle Teilorte und Nachbargemeinden, außer Lindau und Bodnegg). Leider weiß das niemand. Dieses Angebot muss besser bewusst gemacht und verkauft werden.
Die Beschilderung der Haltestellen lässt zu wünschen übrig (Abfahrt Bus nach FN am Bärenplatz meist auf Seite Hotel Rad, aber auch auf Seite Stadtapotheke.
Bessere Zielangaben an den Haltestellen. Der Bus, der von der Kirche nach Meckenbeuren Bahnhof/Brochenzell fährt hat als Zielangabe „Manzenberg“, weil der Busumlauf dort endet. Diese Angabe verwirrt den Kunden, nützt überhaupt nichts.
Vernetzung Regionallinien und der Stadtbus
Stadt- und Regionalbusse müssen optimal verknüpft sein, mit Wartezeiten am Bärenplatz von maximal 10 Minuten, in alle Richtungen.
Wer heute von Ravensburg in die Tettnanger Jasminstaffel fahren will, hat am Bärenplatz 32 Minuten Umsteigezeit. Umgekehrte Richtung 6 Minuten.
Wer heute von Friedrichshafen in die Tettnanger Jasminstaffel fahren will, hat am Bärenplatz 12 Minuten Umsteigezeit.
Radwege
Die Radwege in die (Innen-)Stadt müssen deutlich attraktiver und sicherer werden.
Erste Priorität hat hier der dringend benötigte Radwege-Neubau entlang der Wangener Straße.
Außerdem könnte z.B. vom Schäferhof über St. Anna ins Zentrum eine neue Hauptradachse entstehen, indem die Pestalozzistraße in eine Fahrradstraße umgewidmet wird. Damit diese Hauptradachse dann auch vom Oberhof und von der B467-alt bzw. von Reutenen her bequem genutzt werden kann, muss beim geplanten Umbau der Kreuzung Schäferhof/ Oberhof der Fokus auf einer bestmöglichen Lösung für den Fuß- und Radverkehr liegen.
Als weiteres Beispiel könnte von Kau/Pfingstweid kommend (über Rentnerweg) mit einer kleinen Radweg-Ergänzung hin zur Tobelstraße eine attraktive Radroute ins Zentrum geschaffen werden.
Besonderes Augenmerk muss auf die zeitnahe Entschärfung gefährlicher Stellen bei den Schulradwegen gelegt werden. Für radfahrende Berufspendler müssen die Wege so attraktiv sein, dass möglichst viele Menschen im Alltag gerne das Fahrrad nutzen.
Generell muss das bereits vorhandene Tettnanger Radverkehrskonzept endlich zügig umgesetzt werden, dabei soll ergänzend auch die Expertise aus der Bürgerschaft genutzt werden.
Attraktive Fußwege in die Stadt
Fußwege in die Innenstadt sollten ausgewiesen werden, barrierefrei sein und begleitet sein von kleinen Plätzen, gestaltet wie in der Innenstadt: Bänke, Spielgeräte, Schatten, Wasser. (Beispiel: Brunnen St. Johann) So wird der Gang in die Stadt zum beliebten Spaziergang für Alt und Jung
Wege sind teils vorhanden, müssen aber systematisch ergänzt, und verbunden werden
Autoverkehr
Wir wollen den Autoverkehr nach und nach so umgestalten, dass mittelfristig weniger Kraftfahrzeuge in die Innenstadt fahren. Damit wollen wir v.a. die Aufenthaltsqualität dort steigern.
Dazu soll ein Parkraumkonzept samt Parkleitsystem erstellt werden, welches schwerpunkt-mäßig die bereits vorhandenen Parkplätze rund um den Innenstadtbereich (also die Parkplätze bei Feuerwehr / Polizei / BayWa / alte Kistenfabrik) mit attraktiven Parkgebühren in den Fokus rückt. Von all diesen Parkplätzen aus ist die Innenstadt in wenigen Minuten bequem zu Fuß erreichbar. Ergänzt durch P&R „Schäferhof“ und P&R „Neuer Friedhof“.
Dadurch könnte ein Teil der Parkplätze in der Innenstadt (Montfortstraße / Grabenstraße / Karlstraße) zugunsten einer höheren Aufenthaltsqualität entfallen (z.B. mehr Platz für Straßencafés und andere Außengastronomie.) Die verbleibenden Parkplätze in der Innenstadt sollen für Gehbehinderte und Anlieger reserviert werden, sodass diejenigen Menschen dort auch sicher immer Ihren Parkplatz finden.
Die Parkplätze rund um den Innenstadtbereich sollen durch weitere Ladestationen für E‑Autos aufgewertet werden, perspektivisch mit der Möglichkeit zum bidirektionalen Laden / Entladen.
Des Weiteren soll rund um den Bärenplatz (inkl. der Lindauer Str. ab Abzweig Wangener Str.) ein verkehrsberuhigter Bereich als 20 km/h‑Zone realisiert werden.
Zudem muss die Sperrung der Kirchstraße für stadtauswärts (in Richtung RV) fahrenden Individualverkehr nochmals geprüft werden, ebenso die Schließung der Montfortstraße für den Autoverkehr (mindestens am Wochenende).
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Zusammenhalt, Miteinander und Zusammenleben
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“Wir von Bündnis90/Die Grünen in Tettnang stehen für Offenheit und Toleranz gegenüber allen Menschen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Glauben, und Alter, sowie mit oder ohne Beeinträchtigung.
Unser vorrangiges Ziel ist die Gewährleistung gleicher Bildungschancen für alle Kinder, unabhängig vom sozialen Hintergrund ihrer Familien. Jede Familie soll gleichermaßen von Betreuungsangeboten profitieren können. Wir streben einkommensabhängige Gebühren an, bei denen besserverdienende Familien einen höheren Beitrag leisten, um Familien mit niedrigerem Einkommen zu entlasten. Obwohl die Einführung einer einkommensabhängigen Gebührenordnung auf den ersten Blick aufwändig erscheinen mag, halten wir sie für unerlässlich in einer sozial gerechten Gesellschaft. Andere Städte wie Konstanz und Ulm haben bereits entsprechende Modelle eingeführt.
Eine komplette Gebührenfreiheit für Kinderbetreuung wäre wünschenswert, setzt aber voraus, dass Bund und Land die Kosten übernehmen.
Die bisherigen Ergebnisse aus dem Jugendhearing sollen gemeinsam mit den Jugendlichen umgesetzt werden. Ihre Bedürfnisse sollen gehört und sie sollen aktiv an Projekten teilnehmen können. Bei der Auswahl von Räumlichkeiten und Begegnungsplätzen sollen die Interessen der Kinder, Jugendlichen und Anwohner gleichermaßen berücksichtigt werden.
Wir schlagen vor, die bereits vorhandenen Räumlichkeiten in Tettnang zentral zu erfassen und mit einer neuen Nutzungsstrategie zu beleben, um Synergien zu nutzen, insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Haushaltslage.
Tettnang benötigt eine barrierefreie zentrale Begegnungsstätte, die für alle Bürger zugänglich ist und verschiedene Anlässe und Aktivitäten ermöglicht sowie einfach mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist. Die Sanierung der Hopfensiegelhalle, aus bautechnischen und Kostengründen ausschließlich im Erdgeschoss, könnte eine Lösung sein.
Das rege bürgerliche Engagement durch Vereine und Organisationen prägt maßgeblich das aktive Leben in unserer Stadt Tettnang. Wir möchten dieses Engagement würdigen und sowohl organisatorisch als auch finanziell unterstützen.
Wir streben nach übergreifenden Angeboten für alle Generationen, indem Schulen, Kitas und gegenseitige Partnerschaften einbezogen werden. Der Austausch zwischen helfenden und hilfsbedürftigen Menschen sowie unter Senioren soll gefördert werden, wobei der Stadtseniorenrat eine wichtige Rolle spielen kann.
In unserer Stadt und den Ortschaften leben Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt, was unser Leben in Tettnang bunt und vielfältig macht. Wir unterstützen die Arbeit der Integrationsmanager und sehen die Integrationsarbeit als bereichernde Möglichkeit zum Austausch und als Bindeglied für ein harmonisches Zusammenleben. Eine grundlegende Voraussetzung für ein gelungenes Miteinander ist die Sprache. Deshalb müssen Deutschkurse intensiv gefördert werden, da Sprachkenntnisse für Kinder einen entscheidenden Zugang zu Bildungschancen darstellen.”
Bildquellen
- Stadtbus: © Hans Schöpf