(von Ulrich Ziebart)
Da sowohl Bürgermeister Ole Münder als auch Susanne Porstner als 1. stellvertretende Bürgermeisterin akut erkrankt waren, wurde die Sitzung von Christine Köhle aus unserer Fraktion als 2. stellvertretende Bürgermeisterin geleitet.
Bei der Einwohnerfragestunde wurde u.a. angeregt, über eine Neugestaltung des Minigolf-Platzes am Schloss nachzudenken. Dies sei „ein Schandfleck“, so der Fragesteller.
Beim Bericht zu aktuellen Projekten wurde über den Stand der Planungen zur Sanierung/Neubau des DLRG-Heims, das im Besitz der Gemeinde ist, berichtet. Die Planungen werden nochmals überarbeitet und dann dem Gemeinderat eine Kostenschätzung vorgelegt.
Des weiteren sind die Planungen für die Erschließungsmaßnahmen in der Eugen-Bolz-Str. am Laufen, mit dem Ziel, „die dort vorhandenen Grundstücke einer Bebauung zuzuführen“.
An Terminen wurde die Sportler-Ehrung am 21.3.23 genannt, ebenso plant die Verwaltung einen Bürgerempfang am 19.6. in einem Festzelt, das an diesem Termin zur Verfügung steht.
Die Kostenfortschreibung für den Neubau des Feuerwehrhauses ergab eine Kostenschätzung für das Projekt von 8 Mill €. (Ursprünglich war man bei gut 4 Mill. € „gestartet“). An Zuschuss sind lediglich 275 000 € zu erwarten, so dass dieses Projekt für die Kommune in den kommenden Jahren eine schwerwiegende finanzielle Belastung („absolut erfolgskritisch“) darstellt. Es wurde einstimmig ein Grundsatzbeschluss gefasst, diesen Kostenrahmen von 8 Mill.€ festzulegen.
Über die Vorlage der Verwaltung zur Gestaltung des Noli-Platzes gab es eine lange, kritische Diskussion. Kern des Verwaltungsvorschlag war ein vom Architekt Michael Florian erstelltes Konzept mit relativ großen mobilen Bewirtungseinheiten. Von allen Fraktionen wurde Kritik geäußert.. Man sah große Probleme und große finanzielle Belastungen für den zukünftigen Pächter, diese Einheiten jährlich auf- und wieder abzubauen. Außerdem wurde von allen Fraktionen stark kritisiert, dass die Stellungnahme des Gestaltungsbeirates zum Areal des Noli-Platzes den Mitgliedern des AK Noli nicht zur Kenntnis gegeben wurde. Der Gestaltungsbeirat hatte empfohlen, das Projekt gesamt-gestalterisch anzugehen und einen Wettbewerb durchzuführen. Insofern entschloss man sich einstimmig, dem Antrag von Peter Kraus zu folgen, der die folgenden Punkte beeinhaltete:
-Die Planungen zum Noliplatz werden in Bezug auf die Empfehlungen des Gestaltungsbeirats neu aufgesetzt. Dazu sollte möglichst umgehend ein Vorgehensplan mit Schritten und Terminen seitens der Verwaltung erstellt werden mit dem Ziel von Vergabeentscheidungen zur Mitte 2023.
-Die Bewirtung des Noliplatzes erfolgt auch für das Jahr 2023 nochmals in einem Provisorium.
-Die Gemeinde fragt möglichst umgehend öffentlich nach Interessenten für die Bewirtschaftung im nächsten Jahr. Dem für 2023 ausgewählten Pächter wird eine Mitwirkung bei dem weiteren Gestaltungsprozess sowie die Option für einen Anschlussvertrag in dem dann finalen Kiosk angeboten.
Unser Antrag zur weiteren Vorgehensweise mit der vorliegenden Wohnraumbedarfanalyse und Flächenpotentialanalyse wurde inhaltlich von Peter Kraus von unserer Fraktion erläutert:
Die Wohnraumbedarfsanalyse hatte zwei Szenarien entwickelt:
Die Bevölkerungszahl der Gemeinde Langenargen wird im Trend-
Szenario von 2021 bis 2035 um 3,5 % auf rund 7.950 Einwohner sinken.
Die Zahl älterer Menschen in Langenargen wird im Trend-Szenario bis
2035 dagegen deutlich zunehmen. Für die 65 bis unter 80-Jährigen ist mit
einer 20 %-igen Steigerung und für die ab 80-Jährigen ein Zuwachs um
rund 18 % zu erwarten. Dieses Wachstum der älteren
Bevölkerungsgruppen wird in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung für
die Gemeinde Langenargen darstellen.
Im optimistischen Szenario nimmt die Bevölkerungszahl von
Langenargen zwischen 2021 und 2035 um 3,2 % zu und liegt nach der
Prognoseberechnung bei knapp 8.500 Einwohnern im Jahr 2035.
Entscheidend
Die zukünftige Bevölkerungsentwicklung in familienrelevanten
Altersgruppen in Langenargen unterscheidet sich grundlegend vom Trend-
Szenario. Die Einwohnerzahlen bei den Kindern und Jugendlichen (unter
18-Jährige) wie auch bei deren Eltern (30 bis unter 45 Jahre liegen am
Ende des Prognosezeitraums im Jahr 2035 deutlich höher als heute.
Er führte weiter aus:
„Das optimistische Szenario ist sicherlich kein Selbstläufer und
erfordert Anstrengungen aller Akteure!
Eine strategische Positionierung als Familienstandort erfordert ein hohes
Maß an Sichtbarkeit von Langenargen und entsprechende
Flächenentwicklungen.
Der Gemeinde Langenargen zu empfehlen, das optimistische Szenario als
Leitbild zu wählen ist die eine Seite. Viel wichtiger in diesem
Zusammenhang ist, dass Langenargen seine Sichtbarkeit für Familien
ausbaut. Eine solche Sichtbarkeit bedeutet auch, größere
Wohnbauvorhaben auf den Weg zu bringen, die nicht zuletzt aufgrund
ihrer Dimension geeignet sind, ein differenziertes typlogisches Angebot
aus Einfamilien- wie Mehrfamilienhäusern zu realisieren. Ein vorrangiger
Entwicklungsfokus sollte dabei auf den beiden Flächen Jahnstraße
(Nr. 07) und Bleichweg (Nr. 12) liegen, die aufgrund ihrer integrierten
Lage und Freiraumqualitäten für die anzusprechende Zielgruppe ein hohes
Gestaltungspotenzial versprechen.“
Der erste Teil unseres Antrages wurde einstimmig angenommen:
„Der Gemeinderat beauftragt die Verwaltung das in der Wohnraumbedarfsanalyse dargestellte optimistische Szenario für Langenargen als strategisches Leitbild zu verfolgen“.
Zum zweiten Teil (Fokussierung auf Jahnstr/BLeichweg) unseres Antrages wurde ein alternativer Beschlussvorschlag der FWV mit den Stimmen der FWV und der CDU angenommen, der die Gebiete, bei denen schon ein Bebauungsplanverfahren durchgeführt wurde (Gräbenen 6, 3 Gebiete in Oberdorf, Mooser Weg) und das Gebiet in der Grube zusätzlich berücksichtigt sehen wollte.
Unsere Meinung dazu:
Wir als GR müssen priorisieren, wo die Verwaltung ihre begrenzten Kapazitäten
einsetzt. Ein „Kümmert-Euch-um-alles-gleichzeitig“-Auftrag wird unserer
Verantwortung als Gremium nicht gerecht. Wenn wir das so beschließen
ist das der Garant dafür ist, dass weiterhin Stillstand herrscht in LA im
Bezug auf die Entwicklung von Baugebieten – wir wissen mittlerweile zur
Genüge, dass sich der Ankauf von Grund durch die Gemeinde in diesen
Gebieten äußerst schwierig gestaltet.
Von Frau Geissler, stellvertretende Leiterin des Amtes für Tourismus, wurde ein Sachstandsbericht zur Verpachtung Schloss Montfort abgegeben. Derzeit werden mit 6 Bewerbern, die das Schloss im gesamten oder partiell (v.a. Weinbar) pachten wollen, Gespräche geführt. Am 10.1.23 sollen die Bewerbungen in der Montfort-Kommission vorgestellte werden und am 23.1.23 die Vorstellung der engsten Bewerber im Gemeinderat erfolgen mit anschließender Vergabeentscheidung.