Am 14.12.2020 wurde den Gemeinderäten ein Schreiben von
zehn Oberdorfer Bürgern durch die Verwaltung vorgelegt, das am 06. Oktober 2020 beim Bürgermeisteramt persönlich von einem Oberdorfer Bürger abgegeben worden war. Die Adresse des Schreibens war auch an die Gemeinderäte gerichtet. In diesem Brief brachten diese Oberdorfer Bürger ihr Bedauern über die knappe Entscheidung vom 03. August 2020 zum Ausdruck, bei der der Bebauung Adlerstraße 6 in Oberdorf mit nur einer Stimme Mehrheit das Einvernehmen erteilt wurde (die Offene Grüne Liste hatte das Bauvorhaben abgelehnt)
Es heißt in dem Schreiben:
Nach einem Jahr „Heimattage“ hatten wir bei dieser Entscheidung darauf gehofft, daß bereits so viel Respekt für unser Dorf entwickelt wurde, daß eine solch weitreichende Maßnahme mit der nötigen Sorgfalt getroffen wird. Die Realisierung eines Bauvorhabens in dieser Größe, mit so vielen Befreiungen an einer für den Ort so bedeutenden Stelle, war für uns nicht denkbar.“
Als Berater hatte man den Architekten Hagen Binder dazu genommen, der vor 28 Jahren mit Oberdorfer Bürger an dem Konzept für die Dorfentwicklung mitgearbeitet hat. Dem Brief war eine Stellungnahme von Herrn Binder zu der geplanten Baumaßnahme beigelegt.
Die Sorge über die bauliche Entwicklung dieser Oberdorfer Bürger ist berechtigt! Ob man dieses Bauvorhaben noch hätte verhindern können, wenn der Einspruch nicht erst im Dezember an die Öffentlichkeit gekommen wäre (die Baufreigabe wurde am 28. Oktober erteilt), bleibt offen. Wichtig ist es aber nun, die weitere bauliche Entwicklung kritisch und mit der notwendigen Sorgfalt zu verfolgen und bei solchen ortsbildprägenden Veränderungen die richtigen Fachleute hinzuzuziehen. Das Bauvorhaben Adlerstraße darf nicht Referenzobjekt für weitere Um- und Neubauten werden. Der noch weitestgehend erhaltene dörfliche Charme von Oberdorf ist einmalig, er braucht unsere besondere Aufmerksamkeit!