Leserbrief zum Artikel „Räte beschließen Hotel eine Nummer kleiner“

Symbolfoto

am 26. 5. 2017 in der Schwäbischen Zeitung

Wer die Gemeinderatssitzung besucht hat und die undurch­sich­ti­gen Vorgänge um Ost noch in Erinnerung hat, kommt nicht umhin, auch hier Anderes als das öffent­lich Gesagte zu vermuten!

Wir schrei­ben das Jahr 2020. Der Hotelneubau hat sich nicht rea­li­siert. Nicht weil die Behörden die ent­spre­chen­den Ausnahmegenehmigungen für den Bau im Landschaftschutzgebiet und dem regio­na­len nicht gege­ben hät­ten. Nein, der Investor, der zuvor schon im Osten des Geländes gebaut hat­te, sah kei­ne Wirtschaftlichkeit  auf Basis des Bebauungsplanes. Ein ernst­haf­ter Pächter wur­de zudem nie öffent­lich vor­ge­stellt. Keine Einigkeit gab es, wer die Erschließungskosten von zwi­schen­zeit­lich 3, 5 Million € zu über­neh­men habe.  Das Gelände ist wie­der von der Natur in Besitz genom­men, wild wuchern aller­hand Gräser und Blumen. Nur: lei­der darf man das Gelände nicht betre­ten, weil Privatbesitz. Die Gemeinde zeigt kein Interesse, das Gelände zum gefor­der­ten Preis zurück zu kau­fen. Nicht ganz uner­war­tet macht der Investor der Gemeinde das Angebot, statt des Hotels wei­te­re 20 bis 30 Luxuswohnungen zu , um das Gelände nicht brach lie­gen zu las­sen. Er rech­net sich gute Chancen aus, hier­für Baurecht zu bekom­men. Die Naturschutzbeschränkungen sind längst auf­ge­ho­ben wor­den, das Gelände wur­de schon vor Jahren zum „Innenbereich“ erklärt und das Baugesetzbuch erlaubt  eine Bebauung wie in der Umgebung. Der zeigt sich zer­knirscht. Die CDU plä­diert in  staats­tra­gen­der Manier dafür, das Beste für Kressbronn aus der ver­fah­re­nen Situation zu machen. Die BWV lei­det mit dem Investor und sieht in Wohnbebauung die alter­na­tiv­lo­se Lösung. Die SPD sieht ihre frü­he­ren Bedenken bestä­tigt und stellt sich quer. Die Grünen erken­nen in dem Vorgehen den schon lan­ge geheg­ten Herzenswunsch des Investors und pran­gern des­sen Salamitaktik an. Schließlich wird der für  wei­te­re 30 Luxuswohnungen mehr­heit­lich geneh­migt; der Investor beginn sofort mit der Bau. Die Erschließungskosten wer­den vom Investor groß­zü­gig getra­gen und die Öffentlichkeit bekommt am  wesent­li­chen noch ein Stück öffent­li­che Promenade „geschenkt“. Die für die neu­tra­le Rechtsberatung der Gemeinde haben sich zwi­schen­zeit­lich auf  350 T € sum­miert. Auch die­se wer­den gene­rös vom Investor übernommen.

Vielleicht wird das aber doch gebaut. Nach der zwei­ten Insolvenz eines Betreibers, kommt die Idee von Luxuswohnungen ins Spiel. Fortsetzung sie­he oben.

Alles nur Hirngespinste? Abwarten. Wir wer­den es erleben.

Hubert M. Schuh

31. 5. 2017