Resolution zur Vorzugsvariante B1 der B31 neu

Der „B90/Die Grünen Bodenseekreis“ ist mit der vom Regierungspräsidium Tübingen dem Bundesverkehrsministerium mit­ge­teil­ten Vorzugsvariante B1 für den Ausbau der B31 zwi­schen Meersburg und Immenstaad (Bodenseekreis) nicht einverstanden.

Wir for­dern das Land Baden-Württemberg und das Bundesverkehrsministerium auf, bei der Umsetzung einer leis­tungs­fä­hi­gen Ost-West-Straßenverbindung im Bodenseekreis im Bereich zwi­schen Meersburg und Immenstaad nach dem Grundsatz „Ausbau vor Neubau“ zu ver­fah­ren; denn neben den Belangen des Naturschutzes haben für uns der Schutz der Menschen und die Einhaltung der Klimaziele höchs­te Priorität.Wir for­dern, den Flächenverbrauch mög­lichst gering zu hal­ten, um über­re­gio­nal bedeut­sa­me Bestände von Fauna und Flora zu erhal­ten und geschütz­te, hoch­wer­ti­ge Biotope im Wesentlichen zu bewah­ren. Durch die Variante B1 sehen wir dies mas­siv gefähr­det. Wir neh­men die Beeinträchtigungen im Bereich des Weingartenwalds im Westen und im Osten bei der Durchfahrung des Naturschutzgebiets Lipbachsenke nicht hin. Wir unter­stüt­zen aus­drück­lich die Forderungen der Naturschutzverbände und Nabu. (zu fin­den auf der Seite www.b31-ausbau-vor-neubau.de) Bei Verwirklichung der Vorzugsvariante B1 wür­de Kulturlandschaft ver­nich­tet. Insbesondere der Verlust an wert­vol­ler land­wirt­schaft­li­cher Fläche ist bei die­sem Verlauf der Trasse immens groß und nicht akzeptabel.

Durch den Ausbau der B31 zwi­schen Meersburg und Immenstaad und durch zusätz­li­che Emissionen des Verkehrs auf der B31 neu dür­fen die und Lebensqualität der Menschen in den Siedlungen ent­lang der künf­ti­gen Bundesstraße nicht beein­träch­tigt wer­den. Wir ver­lan­gen Vorkehrungen zur Reduzierung der Lärmbelästigung und zum Sichtschutz – wie Tunnel und Überdeckelung der B 31.

Wir bemän­geln, dass bis heu­te vom Regierungspräsidium Tübingen der Öffentlichkeit kei­ne belast­ba­ren Zahlen vor­ge­legt wor­den sind, die einen vier­spu­ri­gen Ausbau der B 31 neu zwi­schen Meersburg und Immenstaad über­haupt recht­fer­ti­gen könn­ten. Wir weh­ren uns gegen eine Kraftfahrstraße mit Regelquerschnitt RQ 28 (Breite von 28 m), also auto­bahn­ähn­li­chem Ausbau. Diese Art von Straßen passt nicht in die sen­si­ble Bodenseeregion. Stattdessen for­dern wir Sonderquerschnitte mit Tunneln, Überdeckelungen und Grünbrücken. Vorbild ist für uns die Schweiz, in der neue Straßen best­mög­lich in die Landschaft ein­ge­passt werden.

Verkehrswende bleibt Ziel

Unabhängig davon prio­ri­siert der KV Bodenseekreis klar den Ausbau und die Weiterentwicklung des öffent­li­chen Nahverkehrs sowie den Rad- und Fußverkehrs vor einer wei­te­ren Förderung des moto­ri­sier­ten Individualverkehrs.

Verabschiedet am 14. Februar 2020 auf der Kreismitgliederversammlung in Meckenbeuren Kehlen