Grüne verankern den Schutz des Bodensees vor Fischgehegen im Wahlprogramm

Aquakulturen wie hier auf den Ålandinseln in der Ostsee wollen die Grünen am Bodensee dauerhaft ausschließen.

Auf ihrem Online-Landesparteitag haben Baden-Württembergs Grüne beschlos­sen, den Schutz des Bodensees vor Fischgehegen aus­drück­lich ins Programm für die Landtagswahl aufzunehmen.

Auf Initiative der Mitgliederversammlung stell­te der Kreisverband für das Wahlprogramm einen ent­spre­chen­den Ergänzungsantrag im Kapitel „Unsere länd­li­chen Räume öko­lo­gisch und lebens­wert wei­ter­ent­wi­ckeln“. Der Textvorschlag wur­de in die Beschlussfassung über­nom­men. Dort heißt es nun unmiss­ver­ständ­lich: „Dazu zählt auch, den Bodensee – der zudem der wich­tigs­te Trinkwasserspeicher
des Landes ist – von Fischgehegen, den soge­nann­ten Aquakulturen, freizuhalten“.

Seit 2017 gibt es Bestrebungen der Genossenschaft „RegioBodenseefisch”, die Richtlinien der Internationalen Gewässerschutzkommission zu lockern, wel­che die Errichtung von Netzgehegen im Bodensee unter­sa­gen. „Wir sehen Massentierhaltung grund­sätz­lich kri­tisch und wei­chen erst recht nicht beim Bodensee von die­ser Grundhaltung ab“, betont dage­gen Matthias Klemm, Mitglied im Kreisvorstand. Die Grünen wol­len zudem nicht abseh­ba­re Folgen für den größ­ten Trinkwasserspeicher Mitteleuropas – etwa durch Verbreitung von Krankheitserregern – vermeiden.

Schon auf ihrem Parteitag im November 2017 in Konstanz stell­ten die Landesgrünen fest: „Eine poten­ti­el­le Verschlechterung der Wasserqualität durch die Errichtung von Netzgehegen im Bodensee ist vor dem Hintergrund der Reinhaltungsmaßnahmen der ver­gan­ge­nen Jahre grob fahr­läs­sig und birgt Risiken für das öko­lo­gi­sche Gleichgewicht des Sees und die Attraktivität des Sees als Tourismusziel“.

Die Grünen sehen sich dabei auf einer Linie mit vie­len Berufsfischern, die Netzgehege eben­falls ableh­nen. Es gel­te, jen­seits von Netzgehegen im Trinkwasserspeicher zukunfts­si­chern­de Lösungen für die Berufsfischerei am Bodensee zu entwickeln.