Für die Fraktion: Silja Beck; silja.beck@kreistag-bodenseekreis.de
Sehr geehrter Herr Landrat Prayon, sehr geehrte Anwesende,
Wir sind heute in der erfreulichen Lage, ein Energieeffiziens-Contracting für das Berufsschulzentrum Überlingen zu beschließen, das uns bei den Bemühungen die CO2-Emmissionen der Kreisliegenschaften zu reduzieren, einen großen Schritt weiterbringt.
Der Kreistag und die Verwaltung haben sich immer zu den Klimazielen bekannt. Dabei spielen die kreiseigenen Gebäude eine zentrale Rolle. Das Thema hat uns regelmäßig in den letzten Jahre beschäftigt. Beim Blick zurück in die Historie ist der erste Sanierungsfahrplan 2020 zu finden, zwei Jahre später wurde eine Überarbeitung erstellt und 2024 der aktuelle Sanierungsfahrplan 3.0.
Im Fokus steht dabei besonders, inwieweit der Verbrauch von Energie langfristig reduziert werden kann, da der Nichtverbrauch von Energie und Ressourcen die größte CO2-Reduzierung darstellt. Das erfordert Investitionen in die energetische Qualität der Gebäudehüllen und in die Anlagentechnik sowie die Umstellung der Heizungsanlagen bei notwendigen Erneuerungen auf Erneuerbare Energien.
Heute sehen wir, dass es mit Motivation und Engagement möglich ist, diese Ansprüche zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis in die Realität umzusetzen.
In über zwei Jahren hat die Verwaltung, beginnend unter dem früheren Amtsleiter Herrn Betting, ein Anforderungs-Paket zusammengestellt, in dem zum einen die Wärme weitgehend fossilfrei erzeugt wird und ebenso ein großer Teil der Gebäudetechnik auf den neuesten energetischen Stand gebracht wird. Ab der Inbetriebnahme können dann jährlich 240 Tonnen CO2 eingespart werden. Eine sukzessive weitere Verringerung der CO2-Emissionen bis zu einer klimaneutralen Energieversorgung ab 2040 ist vorgesehen.
Wir habe uns damit auf den Weg zur Normalisierung von Sanierung begeben, die den Bestand wertschätzt, graue Energie berücksichtigt und ein Stück Baukultur des 20- Jahrhunderts bewahrt.
Wir wünschen uns und hoffen, dass wir uns diese Motivation, Zielsetzung und Durchhaltevermögen für weitere Vorhaben, die noch auf uns zukommen werden, erhalten werden.
Klimaschutz und Klimawandelanpassung bleiben existenzielle Themen unserer Zeit. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind sich weltweit einig, dass allerdringlichster Handlungsbedarf besteht. Unter Berücksichtigung möglicher zukünftiger Schäden durch Klimawandelereignisse wie Starkregen etc. und dadurch verursachter Kosten, sollten uns kurzfristige Mehrausgaben nicht davon abhalten, bei zukünftigen Sanierungs- und Moderinisierungsmaßnahmen der Kreisliegenschaften weiterhin in den Klimaschutz zu investieren.
Und – wir machen uns damit unabhängiger von geopolitischen Faktoren, von Lieferengpässen, von willkürlichen Preisschwankungen und generell steigenden Energiepreisen.
Diese Aufgabe, die landkreiseigenen Liegenschaften zu sanieren und auf Wärme- und Stromerzeugung aus regenerativen Energien umzustellen ist ein zeitintensiver Prozess und erfordert viel Vorarbeit, Engagement und Motivation. An dieser Stelle möchten wir der Verwaltung und allen an den Ausarbeitungen Beteiligten unsere Anerkennung und unseren Dank aussprechen.
Die Fraktion der Bündnis 90/Die Grünen wird dem Beschlussvorschlag zustimmen.
Für die Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
Silja Beck