Und kein Ende in Sicht
(06.05.2024, Dr. Albert Dick) Auch im Teilort Kau wurden Großplakaten für die Europawahl auf Höhe der Diakonie Pfingstweid bereits Ende April durch zu Gewalttaten aufrufende Parolen und verfassungsfeindliche Symbole zerstört. Zügig wurden die die Plakate von CDU und B90/Die Grünen zur Europawahl durch neue ersetzt.
Darüber hinaus wurden in der Nacht vom 1. auf den 2. Mai auch kleine Plakate zur Kommunalwahl sowohl der FW als auch von B90 / Die Grünen an der Stellwand bei der Seldnerhalle abgerissen.
Abgerissenes Plakat der Freien Wähler
Dass dies kein „dummer Jungen 1. Mai Streich“ sondern sehr wahrscheinlich politisch motiviert war, leitet die Stadtratsfraktion von B90 / Die Grünen daraus ab, dass ein Plakat verschont wurde.
Nur ein Plakat wurde vom Abreißen verschont.
Weiter leiten sie daraus ab, welche Gesinnung die Täter haben dürften und sind davon nicht wirklich überrascht: Das wahre Gesicht der „Anti-Demokrat:innen“ zeigt sich schön länger gegen die Grünen, immer öfter und vehementer und mittlerweile auch gegen andere demokratische Parteien. Dass die Vertreter dieser stramm rechten Denkrichtung nichts von Toleranz, nichts von einer echten Demokratie mit unterschiedlichen Meinungen und nichts von einem gelebten Miteinander in Krisenzeiten halten, drückt laut der grünen Fraktion das Bild des verbliebenen Wahlplakats aus Kau symbolisch sehr deutlich aus.
Aus Sicht der Grünen geht es manchen Anhängern dieser Denkrichtung darum Angst zu verbreiten, Angst vor notwendigen Veränderungen und vor der Zukunft insgesamt. B90 / Die Grünen sehen darin den Versuch, unsere Gesellschaft zu polarisieren und zu spalten, um damit viele Menschen für anti-demokratischen Interessen zu instrumentalisieren.
Aber auch den im Presseartikel der schwäbischen Zeitung vom 3.5.24 von der CDU Tettnang geäußerten Appell „an alle Parteien, insbesondere jene in der Regierung“, sieht der OV von B90 / Die Grünen als eine in diesem Kontext unpassende Parteirhetorik. Die Fraktion der Grünen führt weiter aus, dass das Ampel-Dreierbündnis im Bund sicher keine Liebesheirat war, weil zu dritt die Dinge immer komplizierter sind als zu zweit, noch dazu in einer „Zeitenwende“. Die Zielkonflikte und Parteien in der Ampelregierung bilden aber die Realität in unserem Volk ab: Es gibt verschiedene Meinungen, die zu Kompromissen zusammenfinden müssen, Kompromisse die meist keinen der 3 Beteiligten wirklich glücklich machen, geschweige denn die Opposition, so die Grünen weiter. Aber nicht nur was entschieden oder was nicht entschieden wird sei relevant, sondern auch wie in der politischen Auseinandersetzung miteinander umgegangen wird: Der Ton macht die Musik! Und da tragen, aus Sicht vom Ortsverband von B90 / Die Grünen, insbesondere die Oppositionsparteien eine große Verantwortung für das was in Deutschland an verbaler Verrohung – und immer mehr auch an tätlichen Angriffen – passiert. Die Fraktion von B90 / Die Grünen lädt alle Demokrat:innen ein, sich an einen grünen Wahlkampfstand zu stellen und aufmerksam zuzuhören, wie weit die verbale Verrohung und Entgleisungen schon fortgeschritten sind, auch hier in Tettnang!
Die Tettnanger Grünen sehen die Anfänge bereits dann, wenn jeweils Andersdenkenden reflexartig und pauschal „ideologisches Denken und Handeln“ unterstellt wird für deren anderen Prioritäten und Ziele. Als Lösungsansatz sehen die Grünen nur mehr miteinander, statt übereinander zu reden, sowie die Bereitschaft aller sich demokratisch zu pragmatischen Kompromisslösungen durchzuringen. Aus Sicht der Tettnanger Grünen hat das im Tettnanger Gemeinderat in den letzten 5 Jahren meistens ganz gut funktioniert und es wurde dadurch gemeinsam viel erreicht.
Die Tettnanger Grünen halten nach eigenen Worten nichts davon, im Wahlkampf für den neuen Tettnanger Gemeinderat mit Blick auf die „Sachbeschädigungen durch Anti-Demokraten“ Kritik an der Ampelregierung für eben diese Kommunalwahl parteipolitisch zu instrumentalisieren. Das ebnet bestenfalls kommunikativ den Weg zu einer Pseudo-Rechtfertigung von Dingen, die nicht zu rechtfertigen sind. Und es lenkt aus Sicht der Tettnanger Grünen nur ab von den lokalen Tettnanger Themen, um die es in der Kommunalwahl gehen sollte. Wir hätten uns gewünscht, dass alle zur Wahl antretenden, demokratischen Kräfte Tettnangs, bestehend aus CDU, FDP, FW, Grüne und SPD hier einen gemeinsamen Appell gestartet hätten, im Sinne von “Demokrat:innen im Tettnanger Gemeinderat gegen Schmierereien und Sachbeschädigung!” – so die Grünen aus Tettnang.
Traurig, aber wahr: Parallel zur Entstehung dieser Pressemeldung wurden die eingangs erwähnten, erneuerten Großplakate von CDU und B90 / Die Grünen zur Europawahl bei der Diakonie Pfingstweid nach wenigen Tagen bereits zum zweiten Mal zerstört, wieder mit Aufrufen zu Gewalttaten gegen die Grünen und verfassungsfeindlichen Symbolen – und kein Ende in Sicht!
Ersetzte Großplakate wurden …
.. kurz nach dem Aufstellen erneut beschmiert. (Runen, Hakenkreuz und Nazi-Schriftsymbole wurden zwecks Veröffentlichung an dieser Stelle unkenntlich gemacht.)