Wie geht es mit dem Alten- und Pflegeheim ‚Hospital zum Heiligen Geist‘ weiter? – diese Frage wurde bei der Stiftungsratssitzung (Stiftungsräte sind sämtliche Gemeinderatsmitglieder, je zwei Vertreter der evangelischen und der katholischen Kirche, Stiftungsratsvorsitzender ist der Bürgermeister) am 15.7. im DGH in Oberdorf in konstruktiver Weise diskutiert.
Worum geht es?
Handlungsbedarf besteht, weil im Bestandsgebäude des Hospitals aufgrund seines Alters, Denkmal- und Brandschutzbestimmungen die Auflagen der 2009 in Kraft getretenen Landesheimbauverordnung nur unzureichend erfüllt werden können. Es war schon seit mehreren Jahren klar, dass durch diese neue Heimbauverordnung und die regelmäßigen Verluste im Pflegeheim, die das Kapital der Stiftung aufzehren, dieser Bereich der Stiftung auf eine neue Basis gestellt werden muss.
Aufgrund einer umfassenden Analyse der Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH wurden zu Beginn der Sitzung besonders folgende Fakten auf den Tisch gelegt:
- Der Bedarf sowohl an Pflegeplätzen als auch an Plätzen für betreutes Wohnen ist in Langenargen groß und wird allein aus der eigenen Bevölkerung heraus noch größer.
- Das Alten- und Pflegeheim kann am aktuellen Standort nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden.
Wegweisende Diskussion
Im Bewusstsein des Schatzes, den wir mit unserem Alten- und Pflegeheim und seiner Belegschaft haben, diskutierten die Stiftungsräte über Lösungsmöglichkeiten für diese nicht ganz einfache Situation.
Dabei war für alle klar, dass sich der ‚Geist‘ der Pflege im Spital unbedingt auch in zukünftigen Langenargener Alten- und Pflegeheimkonzepten wiederfinden muss, auch wenn der Pflegebereich an einen anderen Träger vergeben werden sollte. Eine Übernahme des Personals muss dabei ebenfalls Bedingung sein. Bei der Standortsuche für einen Neubau an anderer Stelle darf es dabei keine Denkverbote geben. Die Stiftungsräte diskutierten unterschiedliche Standorte und Möglichkeiten. Dabei war es den Stiftungsräten wichtig, dass in Zukunft in Langenargen die Kurzzeitpflege ausgebaut und eine Tagespflege eingerichtet wird.
Konsens bestand weitestgehend darüber, dass – wenn schon ein Weiterbetrieb als Alten- und Pflegeheim im Bestandsgebäude nicht möglich sei – eine Weiternutzung des Gebäudes im Sinne der Stiftung unabdingbar ist und diese möglichst durch betreutes Wohnen stattfinden soll. Dabei zogen verschiedene Stiftungsräte ein Café im Erdgeschoss, das als Begegnungsstätte dienen könnte, in Erwägung.
Wie geht es nun weiter?
Der nächste Schritt ist nun, dass die Verwaltung mit Hilfe der Wüstenrot GmbH die Alternativen auf ihre Umsetzbarkeit hin prüft.
Die nächste Aufgabe der Stiftungsräte wird es dann sein, im Austausch mit den anderen Akteuren möglichst unter Einbindung des Arbeitskreis‘ ‚Senioren und Soziales‘ und der Bevölkerung, eine Zielvorstellung für den Bau eines Seniorenzentrums und eine Konzeption der Nachnutzung des Hospital-Gebäudes zu entwickeln.
Die konstruktive angenehme Atmosphäre, die bei der Stiftungsratssitzung in Oberdorf herrschte, stimmte jedenfalls zuversichtlich, dass gemeinschaftlich gute, zu Langenargen passende Lösungen entstehen werden. Jetzt geht es darum, zügig die nächsten Schritte einzuleiten.