{"id":3246,"date":"2020-12-17T13:03:00","date_gmt":"2020-12-17T13:03:00","guid":{"rendered":"https:\/\/www.gruene-salem.de\/?p=969"},"modified":"2020-12-17T13:03:00","modified_gmt":"2020-12-17T13:03:00","slug":"flaechenmanagement-in-salem-eine-ergaenzung","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/gruene-bodenseekreis.de\/blog\/2020\/12\/17\/flaechenmanagement-in-salem-eine-ergaenzung\/","title":{"rendered":"Fl\u00e4chenmanagement in Salem \u2013 eine Erg\u00e4nzung"},"content":{"rendered":"\n
Wie in der Ausgabe des Salem aktu\u00adell<\/a> vom 17, Dezember ange\u00adk\u00fcn\u00addigt, m\u00f6ch\u00adten die GoL an die\u00adser Stelle noch\u00admals dar\u00adle\u00adgen, aus wel\u00adchen Gr\u00fcnden wir die, vom Land gef\u00f6r\u00adder\u00adte Stelle eines Fl\u00e4chenmanagers\/ einer Fl\u00e4chenmanagerin, f\u00fcr not\u00adwen\u00addig erach\u00adten. Entgegen dem Eindruck, wel\u00adche die Stellungnahmen von Herrn B\u00fcrgermeister H\u00e4rle erwe\u00adcken kann, gr\u00fcn\u00addet unser Antrag f\u00fcr die\u00adse Stelle nicht auf der Annahme, es best\u00fcn\u00adden in die\u00adsem Bereich Vers\u00e4umnisse der Verwaltung. Die Notwendigkeit ergibt sich in unse\u00adren Augen viel\u00admehr im Hinblick auf die zu erwar\u00adten\u00adde hohe Baut\u00e4tigkeit<\/a> in Salem und den gestie\u00adge\u00adnen Anforderungen bei der Ausweisung von Wohn- und Gewerbegebieten.<\/p>\n\n\n 1. Erwartete hohe Baut\u00e4tigkeit:<\/strong><\/p>\n\n\n Eine erh\u00f6h\u00adte Baut\u00e4tigkeit f\u00fcr Salem erwar\u00adten wir auf Grund der Fortschreibung des Regionalplans.<\/p>\n\n\n Salem als Siedlungsbereich:<\/p>\n\n\n Wie bereits dar\u00adge\u00adlegt, sieht die Fortschreibung des Regionalplans die Festlegung als Siedlungsbereiche f\u00fcr die Teilorte Neufrach, Mimmenhausen und Stefansfeld vor. Durch die Festlegung von Siedlungsbereichen und Schwerpunkten des Wohnungsbaus soll die Baut\u00e4tigkeit gezielt in die\u00adse Gemeinden gelenkt wer\u00adden. Hier \u00fcber\u00adnimmt der Regionalplan<\/a> eine Lenkungsfunktion, um der Zersiedelung der Landschaft vor zu beu\u00adgen. Zur Erreichung die\u00adser Ziele legt er Fl\u00e4chenzuschl\u00e4ge f\u00fcr die vor\u00adge\u00adse\u00adhe\u00adnen Kommunen fest. Auf Grund die\u00adser und den Prognosen des sta\u00adtis\u00adti\u00adschen Landesamtes (StaLa) f\u00fcr die Bev\u00f6lkerungsentwicklung ergibt sich f\u00fcr Salem fol\u00adgen\u00adden Berechnung:<\/p>\n\n\n Laut StaLa ist f\u00fcr den Zeitraum der Planung des Regionalverbandes (RVBO) ein von einem Bev\u00f6lkerungszuwachs von 215 rea\u00adlen<\/strong> Einwohnern aus zu gehen. Nach Berechnungsmethode des RVBOs ergibt sich hier\u00adaus ein Fl\u00e4chenbedarf von 3 ha<\/strong>.<\/p>\n\n\n Die Fl\u00e4chenzuschl\u00e4ge, wel\u00adche der Regionalverband vor\u00adnimmt, wer\u00adden zun\u00e4chst in Einwohnern umge\u00adrech\u00adnet. Hieraus ergibt sich ein Bev\u00f6lkerungszuwachs von 637 fik\u00adti\u00adven<\/strong> Einwohnern mit einem Fl\u00e4chenbedarf von 8 ha<\/strong>. Dieser enor\u00adme Fl\u00e4chenbedarf f\u00fcr fik\u00adti\u00adve Einwohner beruht in ers\u00adter Linie auf der Annahme, dass auf Grund von Singlehaushalten und dem erh\u00f6h\u00adten Wohnkomfort in Zukunft mit mehr Wohnraum<\/a> pro Person gerech\u00adnet wird. Diese extrem hohe Zahl macht ein\u00addr\u00fcck\u00adlich deut\u00adlich, dass hier, durch die Schaffung von attrak\u00adti\u00adven Wohnangeboten, erheb\u00adli\u00adches Einsparpotential im Fl\u00e4chenverbrauch erzielt wer\u00adden kann.<\/p>\n\n\n 2. Gestiegene Anforderungen bei der Ausweisung von Wohn- und Gewerbegebieten:<\/strong><\/p>\n\n\n Nach inten\u00adsi\u00adver Auseinandersetzung mit dem Thema Wohnen ist sich die GOL in einer Sache ganz sicher: Mit der Ausweisung von Neubaugebieten allein, ist es in Zukunft nicht getan!<\/strong> Die Anforderungen in \u00f6ko\u00adlo\u00adgi\u00adscher und sozia\u00adler Hinsicht sind enorm gestiegen.<\/p>\n\n\n \u00d6kologische Aspekte:<\/p>\n\n\n Den Fl\u00e4chenfra\u00df ein zu d\u00e4m\u00admen und so gering wie m\u00f6g\u00adlich, zu hal\u00adten, ist unser erkl\u00e4r\u00adtes Ziel bei jeg\u00adli\u00adcher Baut\u00e4tigkeit. Als Schlagwort hier\u00adf\u00fcr wird reflex\u00adar\u00adtig ver\u00addich\u00adte\u00adtes Bauen<\/a> oder Innenverdichtung genannt. In der Tat ist ver\u00addich\u00adte\u00adtes Bauen der wesent\u00adli\u00adche Baustein, um den Fl\u00e4chenbedarf zu ver\u00adrin\u00adgern. Das darf aber im Umkehrschluss nicht bedeu\u00adten, \u201eein\u00adfach alles zu zu Knallen\u201c. Gerade ver\u00addich\u00adte\u00adtes Bauen bedarf einer fach\u00adkom\u00adpe\u00adten\u00adten Planung, um die Wohnqualit\u00e4t zu sicher, um sich nicht unver\u00adse\u00adhens in einem Wohngebiet mit dem Charme einer Plattenbausiedlung wie\u00adder zu fin\u00adden. Wichtige Frage hier ist die des Gemeinschaftsgr\u00fcn. Wie und wo wer\u00adden gar\u00adten- oder park\u00ad\u00e4hn\u00adli\u00adche Strukturen ein\u00adge\u00adplant? Das Gemeinschaftsgr\u00fcn ist neben dem Erholungs- und Wohlf\u00fchlfaktor ein wich\u00adti\u00adges Element im sozia\u00adlen Bereich, als Treffpunkt, Bewegungs- und Spielbereich. In Zeiten des Klimawandels kommt die\u00adsem Gr\u00fcn auch bei der Durchl\u00fcftung des Wohngebietes eine wich\u00adti\u00adge, tem\u00adpe\u00adra\u00adtur\u00adre\u00adgu\u00adlie\u00adren\u00adde Rolle zu. Aus die\u00adsen Gr\u00fcnden sieht die GoL auch die Gr\u00fcnz\u00e4sur in dem Teilort Neufrach nicht als poten\u00adti\u00adel\u00adle Baufl\u00e4che an. Bereits jetzt wird die Durchl\u00fcftung Neufrachs laut Klimaanalyse des RVBOs durch das bestehen\u00adde Gewerbegebiet<\/a> ein\u00adge\u00adschr\u00e4nkt. Dieser Effekt wird sich durch das Vorranggebiet<\/a> f\u00fcr Industrie und Gewerbe<\/a> noch ver\u00adst\u00e4r\u00adken. Mit dem kli\u00adma\u00adwan\u00addel\u00adbe\u00adding\u00adten Temperaturanstieg wer\u00adden die inner\u00ad\u00f6rt\u00adli\u00adchen Temperaturen im Sommer merk\u00adlich ansteigen.<\/p>\n\n\n Thema Klimawandel<\/a>: Diesem auf allen Ebenen unse\u00adrer M\u00f6glichkeiten ent\u00adge\u00adgen zu wir\u00adken, sehen wir als unse\u00adre Aufgabe. Aus die\u00adsem Grund spielt f\u00fcr uns auch das ener\u00adge\u00adti\u00adsche Konzept der Bebauung eine zen\u00adtra\u00adle Rolle. Damit ener\u00adge\u00adti\u00adsche Konzepte f\u00fcr H\u00e4uslesbauer und Investoren nicht zu einer zus\u00e4tz\u00adli\u00adchen finan\u00adzi\u00adel\u00adlen Belastung wer\u00adden, gilt es bera\u00adtend im Bereich F\u00f6rderprogramme und Einsparpotentiale t\u00e4tig zu sein. Hier sehen wir uns mit dem Beitritt zum EEA und der m\u00f6g\u00adli\u00adchen Zusammenarbeit mit der Energieagentur Bodenseekreis gut ger\u00fcstet.<\/p>\n\n\n Soziale Aspekte:<\/p>\n\n\n Neben Barrierefreiheit, alters\u00adge\u00adrech\u00adtem Wohnen, Anbindung an die Infrastruktur u.a. ist der Aspekt bezahl\u00adba\u00adrer Wohnraum unter sozia\u00adlen Gesichtspunkten f\u00fcr uns der Dreh und Angelpunkt. Aus die\u00adsem Grund hat die GOL die Anfrage zur Art der Wohnbebauung in der Neuen Mitte und in Stefansfeld an die Verwaltung gerich\u00adtet. Im Ergebnis haben wir in der Neuen Mitte 208 Wohnungen geschaf\u00adfen, davon waren 15 mietpreisgebunden.<\/p>\n\n\n In Neubaugebiet Stefansfeld wur\u00adden ins\u00adge\u00adsamt 9 Wohnungen zu ver\u00adg\u00fcns\u00adtig\u00adten Konditionen vergeben.<\/p>\n\n\n Diese Zahlen machen deut\u00adlich, dass wir in Zukunft ein ver\u00adst\u00e4rk\u00adtes Augenmerk auf die Anforderungen an Investoren beim Verkauf von Grundst\u00fccken rich\u00adten m\u00fcs\u00adsen. Die Auswahl der Inverstoren ver\u00adst\u00e4rkt im Hinblick auf Schaffung bezahl\u00adba\u00adren Wohnraum selek\u00adtie\u00adren m\u00fcs\u00adsen, aber auch beim Zuschnitt der Grundst\u00fccke die M\u00f6glichkeiten des Geschosswohnungsbaus, der Modulbauweise des genos\u00adsen\u00adschaft\u00adli\u00adchen Bauens, auch in klei\u00adne\u00adren Einheiten, ber\u00fcck\u00adsich\u00adti\u00adgen m\u00fcssen.<\/p>\n\n\n F\u00fcr all die\u00adse Anforderungen ist die Stelle eines vom Land gef\u00f6r\u00adder\u00adten Fl\u00e4chenmanagers mit Sicherheit kein Allheilmittel. Wir sind jedoch der Meinung, dass die\u00adse ein Baustein h\u00e4t\u00adte sein k\u00f6n\u00adnen, um uns f\u00fcr die Aufgaben, die vor uns lie\u00adgen gut zu r\u00fcsten.<\/p>\n\n\n Wie Sie viel\u00adleicht fest\u00adge\u00adstellt haben, haben wir uns in die\u00adsem Bericht auf die Baut\u00e4tigkeit im Bereich Wohnbebauung beschr\u00e4nkt. Nat\u00fcrlich sehen wir auch im Gewerbebereich ein erheb\u00adli\u00adches Bet\u00e4tigungsfeld f\u00fcr Fl\u00e4chenmanagement<\/a>, den\u00adken wir nur an gemein\u00adschaft\u00adli\u00adche Parkanlagen, die M\u00f6glichkeit eines Gewerbeparks f\u00fcr start ups und hand\u00adwerk\u00adli\u00adche Betriebe. Auch hier kom\u00admen mit der Ausweisung des Schwerpunktes f\u00fcr Industrie und Gewerbe enor\u00adme Aufgaben auf die Gemeinde zu. Um den Text im Umfang aber auch noch les\u00adbar zu hal\u00adten, haben wir uns auf die Wohnbebauung beschr\u00e4nkt.<\/p>\n\n\n F\u00fcr die GoL: Ulrike Lenski<\/p>\n\n\n Weitere Infos zum Fl\u00e4chenmanagement-Programm von Baden-W\u00fcrttemberg erhal\u00adten Sie hier:<\/p>\n\n\n